Die Jugend fährt Auto

Immer mehr junge Menschen zieht es aus den Dörfern der Bundesrepublik in die urbanen Ballungszentren. Besonders hoch im Kurs stehen momentan Hamburg und Berlin, die über vergleichsweise gute öffentliche Verkehrsmittel verfügen, City-Bikes anbieten und das Verkehrsaufkommen reduzieren. Trotzdem steigt die Zahl der Führerscheinneulinge unaufhörlich! Dabei scheint es keinen Unterschied zwischen Land- und Stadtbevölkerung zu geben. Woran mag das liegen?

Das Auto bleibt wichtig

Nachhaltigkeit und Umweltschutz in allen Ehren, aber das Auto wollen sich die Deutschen nicht nehmen lassen. Vor allem junge Leute sehen es auch immer mehr als Statussymbol an und heutzutage ist es gar nichts Ungewöhnliches mehr, wenn sich Fahranfänger Porsche Boxter mieten oder ein höherpreisiges Fortbewegungsmittel auf Kredit kaufen.

Die immer wieder geäußerte Vermutung, das Auto verlöre vor allem bei jungen Erwachsenen in der Stadt an Bedeutung, entspricht in keinster Weise der tatsächlichen Lage. Die Fortbewegung innerhalb des Stadtkerns ist heute mit Bus, Bahn und City-Bike zwar wesentlich vereinfacht worden, doch Mobilität wird gerade von den Jungen Menschen immer stärker gefordert.
Außerdem nutzen die jungen Erwachsenen ihr Auto auch für Urlaubsreisen und Ausflüge!

Zum Vergleich:
Vor vier Jahren machten 35.904 junge Menschen in Städten den Führerschein. Das waren 2,3 Prozent der Bevölkerung dieses Alters. In absoluten Zahlen waren die Neuzugänge auf dem Land sogar noch wesentlich höher. Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land steigen die Zahlen seit dieser Hochrechnung kontinuierlich.

Vor zwei Jahren bestanden zum Beispiel 41.770 junge Städter die Fahrprüfung und in diesem Jahr sind es noch einmal einige Tausend mehr. Für die jungen Bürgerinnen und Bürger spielt die Umweltbelastung zwar auch eine Rolle, doch auf ein eigenes Auto können oder wollen sie nicht verzichten. Viele junge Menschen gaben in einer aktuellen Studie an, auch über die Anschaffung eines Elektroautos nachzudenken. Hier spielen aber die mangelnde Auswahl und die schwache Werbewirkung der E-Flitzer eine nachteilige Rolle.

Führerschein schon mit 16?
Eigentlich waren wir doch immer stolz auf das deutsche Führerscheinsystem, das nur volljährigen Menschen das Führen eines PKWs erlaubte. Dann wurde irgendwann das Mindestalter auf 17 Jahre herabgestuft und mit strengen Auflagen versehen. Nun denkt die Politik darüber nach, den Führerschein mit 16 einzuführen.
Die Meinungen sind diesbezüglich eher gespalten. Die CDU begründete die aktuellen Überlegungen mit der Stellenmarkts- und Ausbildungssituation. Die Jugendlichen in ländlichen Gebieten bräuchten eine Möglichkeit, zügig in den nächsten Ort zu kommen. Sie dürften dann zwar ohne Begleitperson pendeln, aber dabei nicht schneller als 80 Stundenkilometer fahren. Kritiker sehen darin nur wenig Sinn.

PS: ja auch hier steckt Werbung drin :-)

Lifestyle News von dp303
Autor: Helge Blischke