Rückruf: Autofelgen könnten brechen
| 03.01.2014Rückruf: Autofelgen könnten brechen
Gefahr seit Monaten bekannt?
Ein deutsches Unternehmen hat nach einem Bericht von Spiegel Online im Oktober 2012 Autofelgen verkauft, ohne deren Sicherheit überprüfen zu lassen. Die Räder könnten brechen, warnte jetzt das Kraftfahrtbundesamt (KBA). Spiegel Online kritisierte, das KBA habe seit Monaten von dem Fall gewusst, aber erst jetzt eine Warnung veröffentlicht.
Laut einem Gutachten des KBA besteht bei vier Stahlfelgen des Räderherstellers Reifen Go! die Gefahr, dass sie während der Fahrt auseinanderbrechen. Die brüchigen Stahlräder wurden laut KBA im Zeitraum vom 18. bis 30. Oktober 2012 an Händler in ganz Deutschland ausgeliefert. Eine Sprecherin der Behörde sagte Spiegel Online , dass Reifen Go! zuvor ein Gutachten im Rahmen der Produktsicherheit in Auftrag gegeben hatte. Die entsprechenden Typen-Genehmigungszeichen seien dem Unternehmen daraufhin noch vor dem Ergebnis der Sicherheitstests übermittelt worden – allerdings ohne die offizielle Erlaubnis, die Räder auf den Markt zu bringen. Eine Vorabangabe der Genehmigungszeichen sei, wie die KBA-Sprecherin gegenüber Spiegel Online aber betonte, „normale Praxis“.
In einer „wichtigen Kundeninformation“ kündigt auch die Essener Herstellerfirma auf ihrem Online-Auftritt eine Rückrufaktion an:
Betroffen seien nur Stahlräder des Herstellers mit folgender Kennzeichnung:
– RG 18245 (Radtyp), KBA49060 (ungültiges Typ-Genehmigungszeichen), 6Jx15 (Radgröße)
– RG 16445, KBA49061, 6Jx15
– RG 19045, KBA49068, 6,5Jx16
– RG 18425, KBA49070, 6,5Jx16
Die Zeichen sind als Qualitätssiegel auf jeder Felge auf der Außenseite eingeprägt.
Dass Reifen Go! die Räder im Oktober 2012 mit dem ungültigen Zeichen bereits verkauft hatte, bemerkte das KBA Spiegel Online zufolge erst im Frühjahr 2013 bei einer „Internetrecherche“. Kurz darauf habe dann das negative Gutachten vorgelegen, mit dem Ergebnis, dass die Räder brechen könnten.
„Wir haben den normalen Ablauf laut Produktsicherheitsgesetz eingehalten“, betonte eine Sprecherin der KBA gegenüber dem Online-Magazin. Nachdem dann das negative Gutachten ausgestellt worden war, sei es durch die „interne Bearbeitungszeit“ zu der monatelangen Verzögerung bei der Warnung gekommen.
In dieser Zeit waren Fahrzeuge mit den schadhaften Rädern auf der Straße unterwegs, obwohl sowohl das KBA als auch der Hersteller von der Gefahr wussten., stellte Spiegel Online fest. Laut der Behörde sei aber kein Unfall bekannt, der auf eine gebrochene Felge von Reifen Go! zurückzuführen sei.
Rückruf News von route66