Kommentar: Dem Verbrennungsmotor droht kein Aus

| 26.12.2013


Energiewende! Dass sich das Vorhaben ungleich schwieriger bewerkstelligen lässt, als es prophetisch in die Welt zu posaunen, haben inzwischen auch seine fanatischen Verfechter begriffen. Schon problematisch genug ist das deutschlandweite Netzwerk neuer Stromleitungen; nicht allein der Kosten wegen. Für die Landschaft sind Trassen von Hochspannungsleitungen ebenso wenig eine Zierde wie Windkraftanlagen. Auch ein grundsätzliches Dilemma bleibt: Mit bloßem Schalterumlegen lassen sich weder Wind- noch Solarstrom speichern. Mag die Speicherung „grünen" Stroms auch irgendwann irgendwie gelingen - in der begrenzten Reichweite rein elektrisch betankter „Batterieautos" kann sich schwerlich automobiler Fortschritt widerspiegeln. Und da sind noch andere Handicaps: Ladezeit und Batteriegewicht. Je weiter mit Batteriestrom gefahren werden soll, desto größer, teurer und schwerer muss der Akku sein, den das Auto zu bugsieren hat.

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Viel deutet darauf hin, dass ein wirklich überzeugender automobiler Antrieb auch künftig die Mitwirkung eines Verbrennungsmotors verlangt. Heute veranschaulichen das die Plug-in-Hybridantriebe mit ihrem imponierenden Zusammenspiel von Verbrennungs- und Elektromotoren. Noch aber werden Benzin oder Diesel getankt. Bleiben muss das nicht so.

Längst hat sich doch bewährt, Ottomotoren mit geringem technischem Aufwand so zu präparieren, dass sie zwar nach wie vor mit Benzin, wahlweise aber auch mit Erdgas oder Autogas betrieben werden können. Nicht Autogas (LPG, Liquefied Petroleum Gas), ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung mit entsprechend unsicherer Zukunft, wohl aber Erdgas (CNG Compressed Natural Gas) macht Hoffnung, dass dem Verbrennungsmotor die energetischen „Betriebsmittel" auch künftig nicht ausgehen. Denn offenbar schwinden die weltweiten Erdgasvorkommen weniger schnell als die des Erdöls. Letztlich aber ist jeder fossile Energieträger endlich. Da trifft es sich gut, dass ein vergleichbares Gas auch „künstlich" gewonnen werden kann. Für den ersten Schritt seines Herstellungsprozesses wird allerdings viel Strom benötigt, nämlich um per Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen zu können. Da kommt Windstrom wie gerufen. Verbinden sich Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid, sprich CO2 (etwa aus dem Abgasstrom einer Biogasanlage), entsteht Methan, synthetisches Erdgas sozusagen. Es lässt sich ins vorhandene landesweite Erdgasnetz einspeisen und so ohne großen Vertriebsaufwand auch bis zu Tankstellen bringen.

Den ebenso leistungsstarken wie sparsamen Hightech-Verbrennungsmotoren von heute muss angesichts weltweit schwindender Erölvorräte also keineswegs das Aus drohen. Mit Erdgas betrieben können sie beispielsweise im Zusammenspiel mit Elektromotoren weiterhin Basis für imponierende umweltfreundliche Hybridantriebe sein. (news2do.com/Wolfram Riedel)






Elektro + Hybrid Antrieb News von campino89
Autor: Yannik Maier