Diskriminiert? – Führerschein-Entzug nach Alters-Probefahrt

| 24.05.2013


Von Diskriminierung aufgrund des Lebensalters eines Autofahrers kann keine Rede sein, wenn er bei einer ausdrücklich wegen seines Alters behördlich angeordneten offiziellen Fahrprobe durchfällt und demzufolge den Führerschein abgeben muss. Zu diesem Urteil gelangte das Verwaltungsgericht Düsseldorf (Az. 6 L 299/13) und hält eine Fahrprobe grundsätzlich für ein geeignetes Mittel, um über praktische Fahrfertigkeiten als einen wichtigen Teilbereich der Fahreignung Aufschluss zu erhalten.

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Der Betroffene sah das anders. Er wandte sich gegen die Verwertbarkeit der Fahrprobe und unterstellte allen Beteiligten, ihm als Kraftfahrer höheren Alters voreingenommen gegenübergetreten zu sein. Allesamt wären sie nur darauf aus gewesen, ihn aus dem Verkehr zu ziehen, zitiert die Deutsche Anwaltshotline den erbosten Autofahrer.

Dabei ergab aber schon die erste Fahrt erhebliche Beanstandungen, und das Beinahe-Überfahren einer roten Ampel konnte nur durch den Eingriff des begleitenden Fahrlehrers verhindert werden. Wobei der Betroffene sein Fahrverhalten vor der roten Ampel selbst als verkehrsgerecht einstufte, während der Prüfer darin einen schwerwiegenden Fahrfehler erkannte.

Ohne Zweifel sind ältere Fahrerlaubnisinhaber mit langer Fahrpraxis in der Lage, psychophysische Leistungsminderungen bis zu einem gewissen Maß durch Erfahrung und routinemäßige Handhabungen auszugleichen, sodass nicht jeder geistige oder körperliche Kräfteabbau unweigerlich einen Entzug oder eine Einschränkung der Fahrerlaubnis nach sich zieht. Unvermeidbar werde das Fahrverbot nach Ansicht der D-AH jedoch, wenn nicht mehr ausreichend zu kompensierende, für die Kraftfahreignung aber relevante Leistungsdefiziten hinzukommen. Und das zeigt sich am ehesten in einer Probefahrt. (news2do.com/mn)






Recht + Verkehr + Versicherung News von campino89
Autor: Yannik Maier



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28.05.2013 22:50 | #1

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass der gute Mann seine Pappe behalten will,nur wenn unabhängig vom Alter die zum Fahren unabdingbaren Fähigkeiten nicht mehr in ausreichendem Maße gegeben sind, ist halt zu Recht Schluß mit lustig! Es ist auch eine Frage der Praxis; wenn Opa mit 80 oder drüber noch jeden Tag fährt und auch mal längere Strecken, heißt das nicht zwangsläufig, dass er aus Altersgründen kein guter Autofahrer mehr sein kann! Altersbedingte Defizite z.B. in der Reaktionszeit gleicht er dann nämlich bis zu einem gewissen maße ganz einfach durch Erfahrung und Routine aus.
Vielleicht wäre es sinnvoll, ab einem Alter X zunächst etwa alle 5 und später alle 2 Jahre eine Überprüfung der Fähigkeiten durch einen Fahrlehrer vornehmen zu lassen. An Hand der Ergebnisse könnte dann beispielsweise aufgezeigt werden, wo derjenige vielleicht "Nachhilfe" braucht, um weiterhin am Straßenverkehr teilnehmen zu könne.
So einen Test habe ich seinerzeit nach dem Schlaganfall machen lassen und die BfA hat ihn sogar quasi als Teil der Reha mit gelöhnt, was ich vorher gar nicht wußte. Die paar Euronen für die Doppelstunde mit dem Fahrlehrer in meinem eigenen XM ( er hätte nur einen Mini one zur Verfügung gehabt, der dann doch etwas unbequemer war, wäre es mir aber auch so wert gewesen. Allein schon um zu wissen, dass ich noch oder wieder in der Lage war, ohne Einschränkungen zu fahren, was mir auch in einem ausführlichen Prüfungsbericht bescheinigt wurde.

Gruß,
Red-XM


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28.05.2013 19:50 | #2

Es gibt sicherlich einige Leute, die das Fahren besser bleibenlassen sollten. Andererseits sollte der Statt sich hüten ältere Autofahrer einerseits zu drangsalieren das Fahren aufzugeben und andererseits von den Menschen zu erwarten, dass sie bis fast 70 im Berufsleben volle Leistung bringen.