Bei Winterreifen sind Zustand und Alter entscheidend
| 20.12.2012Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben nicht ausreichend
Schon allein um der Gesetzespflicht genüge zu tun, haben mittlerweile rund 90 Prozent aller deutschen Autofahrer ihr Fahrzeug mit Winterreifen ausgerüstet. „Ein wichtiger Schritt“, meint YOKOHAMA Reifenexperte Wolfgang Schiwietz: „Auch im Bewusstsein ist die Botschaft mittlerweile bei den meisten angekommen, dass Winterreifen ein wichtiger Sicherheitsfaktor sind.“
Während sich die Kunden beim Neukauf von M+S-Reifen häufig gut informieren, wird den Pneus im weiteren Verlauf ihres Lebens oft wenig Beachtung geschenkt. „Dabei kommt selbst der beste Reifen in die Jahre und verliert mit der Zeit Profil und Weichmacher“, erläutert Schiwietz. Das Resultat: Die Wintereigenschaften verringern sich rapide und die Autofahrer wiegen sich in falscher Sicherheit.
Denn schon lange vor Erreichen der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern verschlechtert sich die Performance von Winterpneus bei Nässe oder Schnee. „Unterhalb von vier Millimetern Tiefe werden die Drainagekanäle im Reifen zu flach, um noch effektiv Wasser abzuleiten, so dass sich ein gefährlicher Wasserfilm unter dem Fahrzeug bildet, der dann zum gefürchteten Aquaplaning führt“, erläutert der YOKOHAMA-Profi. Ähnlich verhält es sich bei Schneematsch oder einer geschlossenen Schneedecke. Hier setzen sich bereits abgenutzte und damit flache Profile schnell zu und bieten somit kaum noch Greifkanten, was zu einer schlechten Traktion führt: Das Auto rutscht und ist nur noch schwer zu kontrollieren.
Aber auch ein ausreichend tiefes Profil sagt nicht immer etwas über die Wintertauglichkeit eines Reifens aus: Gerade bei Wenigfahrern ist der Verschleiß gering, aber das Gummi altert dennoch und verliert seine Weichmacher. Besonders bei kalten Temperaturen muss ein Pneu aber geschmeidig sein, um effektiv funktionieren zu können. Spätestens nach sechs Jahren sollten die Reifen deshalb ausgetauscht werden. Erkennen lässt sich das Alter ganz einfach an der vierstelligen DOT-Nummer auf der Reifenflanke. Ihr Reifenfachhändler hilft Ihnen gerne weiter. Während die ersten beiden Ziffern die Herstellungswoche angeben, nennen die hinteren das Produktionsjahr.
„Wer diese kleinen Tipps beachtet, kann auch auf winterlichen Straßen gelassen sein“, so Wolfgang Schiwietz.
Auto News von campino89
Autor: Yannik Maier