Tipps für Motorrad-Reifen
| 05.10.2022Denn auch an kühleren Tagen spricht nichts gegen eine entspannte Tour auf zwei Rädern. Eine der größten Rollen für die sichere Fahrt durch den Herbst spielt aber weiterhin die Wahl des richtigen Reifens.
So sollten Motorradfahrerinnen und -fahrer beispielsweise den Luftdruck regelmäßig prüfen und bei Bedarf anpassen. Auch, ob der Reifen noch genügend Profil hat - die Mindestprofiltiefe für Motorrad-Reifen liegt bei 1,6 Millimetern - sollte nachgemessen werden. Wer einige Tipps beachtet, hat nicht nur ganzjährig Spaß an seinem Motorrad, sondern ist zu jeder Jahreszeit sicher und entspannt unterwegs. Reifenexperte Michelin informiert:
Wie lange darf ich meine Motorrad-Reifen fahren?
Allgemein dürfen Reifen bis zur Erreichung der gesetzlichen Verschleißgrenze gefahren werden oder bis sie Alterungsfaktoren aufweisen. Michelin empfiehlt, Motorrad-Reifen nach fünf Jahren einmal jährlich von einem Fachmann prüfen zu lassen und die Reifen nach maximal sieben Jahren auszutauschen. Reifen bestehen aus Materialien und Komponenten auf Kautschukbasis, deren Eigenschaften wesentlich für eine gute Funktion der Reifen sind. Diese Eigenschaften verändern sich im Laufe der Zeit, bedingt durch zahlreiche Faktoren, denen der Reifen während seiner Lebensdauer ausgesetzt ist, zum Beispiel bedingt durch das Klima, die Lagerung oder auch die Einsatzbedingungen (Beladung, Geschwindigkeit, Reifenfülldruck usw.).
Darf ich auf Eis und Schnee fahren?
Es gibt keine Winterreifenpflicht für motorisierte Zweiräder. Allerdings gibt es für motorisierte Zweiräder keine Reifen, die Sicherheit auf Schnee und Eis bieten. Grundsätzlich ist es möglich, bei trockenen Straßenverhältnissen unter Einhaltung der StVO auch bis in den Minustemperaturbereich zu fahren.
Echte Biker fahren ganzjährig Motorrad. Der goldene Herbst bietet noch einmal genügend Gelegenheiten für eine Ausfahrt in traumhafter Natur.
Wann ist ein Motorrad-Reifen auf Betriebstemperatur?
Ein moderner Motorrad-Reifen wie der Michelin Power 5 oder der Michelin Road 6 muss nicht extra auf Temperatur gebracht werden, weil er fast sofort volle Leistung bringen kann, so der Hersteller. Die Silica-verstärkten Gummimischungen verhelfen hier zu einem hohen Kaltgrip-Niveau. Wichtig ist, dass beim ersten Einsatz des Reifens kontinuierlich die Belastung und die Schräglage gesteigert werden, bis die Lauffläche des Reifens vollständig benutzt ist.
Bei straßenzugelassenen Rennreifen sowie bei Slick-Reifen sollte jedoch beachtet werden, dass diese ein höheres Temperaturfenster haben als normale Straßensportreifen. Das muss so sein, denn je schneller man auf der Rennstrecke fährt, desto höher ist die Reifentemperatur. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass bei tiefen Außen- und Reifentemperaturen wenig Grip vorliegt und der Reifen erst einmal auf Temperatur gebracht werden muss. Laut den Michelin Experten ist das Wichtigste dabei, dass zunächst beschleunigt wird, gebremst und die ersten Kurven mit mäßiger Schräglage gefahren werden. Erst dann sollte die Belastung auf den Reifen langsam gesteigert werden.
Wie pflege ich meinen Motorradreifen nach der Fahrt?
Dauerhafter Kontakt zu Öl, Benzin, Lösungsmitteln und Chemikalien sollte in jedem Fall vermieden werden. Kurzfristiger Kontakt, zum Beispiel beim Entfernen eines Etiketts mit Bremsenreiniger, schadet dem Reifen jedoch nicht. Ebenfalls unbedenklich verwendet werden kann Shampoo, welches anschließend mit klarem Wasser gründlich abgespült werden sollte. Die Verwendung von Glanzmittel empfehlen die Michelin Experten nur zur optischen Aufwertung. Nach der Anwendung sollte der Reifen nicht mehr gefahren werden, weil dessen Oberfläche in der Haftung durch das Glanzmittel beeinträchtigt wird.
Wie häufig muss ich den Luftdruck prüfen?
Michelin empfiehlt, den Reifenfülldruck mindestens alle 14 Tage in kaltem Zustand des Reifens zu prüfen. Eine Prüfung in kaltem Zustand bedeutet frühestens zwei Stunden nach dem Fahren oder nach weniger als drei Kilometern Fahrt bei geringer Geschwindigkeit. Die Luftdruckangaben des Fahrzeugherstellers sind hierbei immer zu beachten.
Bestenfalls prüfen Sie den Reifenfülldruck vor jeder Fahrt. Dies ist allerdings auch abhängig von der Nutzungshäufigkeit. Stand Ihr Motorrad über mehrere Wochen, sollten Sie auf jeden Fall den Reifenluftdruck vor Fahrtantritt kontrollieren. Unerlässlich ist die Anpassung des Reifenfülldrucks, wenn Sie zu zweit auf dem Motorrad unterwegs sind beziehungsweise mit voller Beladung. Bei einer Solofahrt auf der Landstraße hingegen ist nicht immer der maximal angegebene Luftdruck erforderlich. mid/jub Bildquelle: Michelin
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