Jeder Vierte begeht Unfallflucht bei Bagatellschaden

| 14.08.2018


Zwei Drittel der Autohalter, die ein anderes Auto beschädigen, reagieren am Unfallort richtig und informieren entweder die Verkehrspolizei oder warten auf den Besitzer des beschädigten Fahrzeugs. Mehr als ein Viertel begeht aber Unfallflucht – bewusst oder unbewusst. Einer von hundert Befragten ruft seinen Anwalt an.

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Insgesamt 68 Prozent der Autofahrer verhalten sich demnach mustergültig, wenn sie den Seitenspiegel eines parkenden Autos abgefahren haben: 44 Prozent informieren die Verkehrspolizei und 24 Prozent warten auf den Halter des geschädigten Fahrzeugs. 23 Prozent hinterlassen einen Zettel mit der eigenen Adresse unter dem Scheibenwischer des geschädigten Fahrzeugs und fahren dann weiter. Das reicht aber nicht aus. Wer sich unerlaubt vom Unfallort entfernt, begeht eine Straftat und verliert unter Umständen auch noch seinen Versicherungsschutz. Das Hinterlassen eines Zettels wird offiziell als Fahrerflucht eingestuft.

Bei Bagatellschäden wie einem abgefahrenen Seitenspiegel fahren fünf Prozent der Autofahrer einfach weiter. Laut Strafgesetzbuch drohen bei Unfallflucht Geldstrafen, eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren ist theoretisch möglich. Außerdem gibt es drei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von maximal drei Monaten.

Bei diesen Strafen ist es nicht verwunderlich, dass einer von hundert Befragten erstmal seinen Anwalt anruft, bevor er weitere Schritte unternimmt. Vor allem Frauen (zwei Prozent) vertrauen auf eine Person, die in solchen Fällen meistens mit Rat und Tat zur Seite steht: Sie rufen noch am Unfallort ihren Vater an.

Eine kleine Minderheit tendiert zu kreativeren Lösungen. So würde jeder Hundertste versuchen, den Seitenspiegel des geschädigten Fahrzeugs am Unfallort schnell selbst zu reparieren. 0,3 Prozent sind noch pragmatischer, sie sagen: „Ich stecke einen hundert Euro Schein unter den Scheibenwischer – das wird schon reichen. Anschließend fahre ich weiter.“

Die Meinungsumfrage wurde von Autoscout24 beim Marktforschungsinstitut Innofact in Auftrag gegeben. Dazu wurden 1000 Autofahrer befragt. (ampnet/deg)






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Autor: Yannik Maier