Polizei bremst Tuning-Szene am Karfreitag aus

Bilanz: 274 Raser, 105 Anzeigen, 65 Autos am Stadtrand abgefangen



Bielefeld (nw). Zufrieden hat sich die Bielefelder Polizei nach den nächtlichen Verkehrskontrollen mit Blick auf die Auto-Tuning-Szene am Karfreitag gezeigt. Das Konzept der "Standkontrollen an den Einfallstraßen" in Kombination mit einem "dichten Kontrollnetz im gesamten Stadtgebiet", habe gewirkt, heißt es in einer Pressemitteilung

Die Ordnungshüter wollten unbedingt vermeiden, dass es nach dem tragischen Unfall bei einem illegalen Autorennen am Karfreitag des vergangenen Jahres wieder zu gefährlichem Verkehrsverhalten oder sogar zu neuerlichen Unfällen komme.


Eingesetzt wurden von drei Radarwagen, zahlreiche Lasermessungen, mit Videokameras ausgerüstete zivile Streifenwagen sowie ein ziviles Polizeimotorrad ein und nahmen folgende Verkehrsvergehen auf: 274 Geschwindigkeitsverstöße im Verwarngeldbereich, 105 Verkehrsordnungswidrigkeiten, die eine Anzeige nach sich zogen und eine Trunkenheitsfahrt.Drei Personen besaßen keinen Führerschein. Rennen oder Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit der Szene gab es nicht.

Neun Fahrer mussten sich von ihren Autos trennen, weil diese wegen offensichtlicher Verkehrsunsicherheiten zu Sachverständigen gebracht wurden.

Besonders negativ fiel der Polizei ein junges Paar auf, dass ihr etwa fünf Jahre altes Kleinkind mitgebracht hatte. Die Familie stand kurz vor Mitternacht in einem Zuschauerpulk mit Blickrichtung auf die viel befahrene Herforder Straße.

Die Beamten zählten zwar 300 Zuschauer an vermeintlich interessanten Orten, wie in der Nacht geöffneten Tankstellen, oder Szenekneipen. 65 Autos wurden von der Polizei bereits am Stadtrand abgefangen und mit einem Platzverweis bedacht. Die Zahl der getunten Autos, die später dennoch in der Stadt unterwegs waren, beziechnet die Behörde als "relativ gering".

Die geschätzten 150 Fahrer auffällig getunter Fahrzeuge seien durch 100 Polizeibeamte, den Ordnungsdienst der Stadt Bielefeld (etwa 15 Mitarbeiter) sowie ein Fahrzeug der britischen Militärpolizei im Stadtgebiet deutlich "im Zaum" gehalten worden, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei.