324 Platzverweise gegen Möchtegern-Schumis (Textform)


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  • | 11.01.2004 15:53

Mit massiver Polizeipräsenz wurde die Renn-Szene an der Pagenstecherstraße am Freitag Abend in Schach gehalten. 200 Polizisten und 16 Mitarbeiter der Stadt kontrollierten alle Autos, die ihnen verdächtig erschienen – die meisten, bevor sie den Ort des Geschehens erreicht hatten. 324 Möchtegern-Schumis wurden zu unerwünschten Personen erklärt. Wer die Auflage missachtet, riskiert 500 Euro.
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Eine Woche nach dem turbulenten „Car-Freitag“ hatten die Ordnungskräfte ihre Taktik geändert. Wer im Umfeld der Rennmeile mit einem tiefergelegten oder frisierten Auto angetroffen wurde, kam gar nicht erst durch die Polizeikontrolle.
An acht Zufahrtsstraßen wurden aufgemotzte und auffällige Fahrzeuge gestoppt. Mit Erfolg, wie Dr. Sven Jürgensen, der Pressesprecher der Stadt, gestern vermerkte. An der Pagenstecherstraße sei es dieses Mal kaum zu Verkehrsbehinderungen gekommen. In der „heißen Zone“ hätten sich nur etwa 100 Autos und 500 Personen aufgehalten. Und auch die seien selbstverständlich kontrolliert worden.
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Von 1225 Fahrzeugen und 2237 Insassen überprüften die Ordnungshüter Papiere und Identität, immer wieder leuchteten sie mit Taschenlampen unter Kotflügel und Motorhauben, immer wieder stießen sie auf technische Veränderungen, für die es keine Straßenzulassung gibt. Konfisziert wurden 23 Autos, aufgemotzt oder mit Sicherheitsmängeln. Einer der Wagen hatte so wenig Bodenfreiheit, dass nicht mal ein dickes Telefonbuch druntergepasst hätte. Die Halter der frisierten Fahrzeuge haben nun die Wahl: Entweder zurückbauen oder stilllegen. Reihenweise rasten die verkappten Rennfahrer in die Radarfallen der Polizei. 638 Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden registert, der schnellste Temposünder verewigte sich mit 136 Stundenkilometern auf dem Blitzfoto. Für andere Verstöße gegen die Vorschriften hagelte es weitere 30 Verwarnungen und 46 Anzeigen.
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Einen besonderen Denkzettel wird die Stadt in den nächsten Tagen an 324 Benzinfreunde schicken, die bei dem von der Polizei erstickten Happening unangenehm aufgefallen sind. Sie dürfen sich ein halbes Jahr lang nicht mehr Freitag oder Samstag Nacht an der Pagenstecherstraße und an der Hannoverschen Straße aufhalten. Auswärtige, die unter diese Klausel fallen, werden sogar zu unerwünschten Personen erklärt. Sie müssen in den fraglichen Nächten um Osnabrück einen Bogen machen. Wenn einer dieser „Verbannten“ dennoch erwischt wird, sind 500 Euro fällig – oder Gewahrsam hinter schwedischen Gardinen.


Quelle:
Neue Osnabrücker Zeitung
Datum:
08.04.2002

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