Rennstrecke soll für Autofreaks zur Tabuzone werden


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  • | 11.01.2004 15:53

Die Pagenstecherstraße wird am kommenden Wochenende sowohl in der Nacht zu Samstag als auch in der Nacht zu Sonntag komplett gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet. Darauf verständigten sich Stadt und Polizei, nachdem sich dort an den letzten vier Wochenenden Tausende junger Autofans versammelt hatten. „Wir sehen keine andere Möglichkeit, die Sache zu beherrschen“, so Erster Stadtrat Karl-Josef Leyendecker gestern.
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Wie mehrfach berichtet, hatten sich seit dem Osterwochenende meist am Freitag Abend zahllose Autofans, Zuschauer und Neugierige auf der Ausfallstraße versammelt. Sperren, die die Polizei zur Verhinderung von Autorennen errichtet hatte, wurden beiseite geräumt und am späten Abend drängelten sich hochgetunte Fahrzeuge und Menschenmassen auf der Fahrbahn. Am vergangenen Freitag war erstmals eine Polizeihundertschaft eingesetzt worden, um die jungen Leute von der Fahrbahn zu drängen. „Diese Treffen als ein Ausdruck jugendlichen Lebensgefühls zu bezeichnen, wie manche es tun, halte ich für eine Verniedlichung“, betonte Leyendecker.
Die Treffen stellten ein hohes Gefährdungspotential dar, insbesondere für unbeteiligte Dritte. „Denen geht es doch letztlich nur darum, Rennen fahren zu können“, unterstrich Ordnungsamtsleiter Rolf Elbracht und Polizteichef Rolf Sprinkmann betonte gegenüber der Neuen OZ: „Wir können nicht zulassen, dass auf der Pagenstecherstraße jeden Freitag ein Stadtfest stattfindet“. Die Autofans könnten sich keine Freiheiten und Rechte herausnehmen, die anderen Bürgern auch nicht zustünden.
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In intensiven Gesprächen seine sich Polizei und Ordnungsamt einig gewesen, dass allein die Polizeipräsenz das Problem nicht lösen könne. Durch einen massiven Polizeieinsatz könne die Situation auch eskalieren. „Und das will niemand von uns“, so Leyendecker. Als Versuch einer Lösung soll deshalb von Freitag, 20 Uhr, bis Samstag, 6 Uhr, und von Samstag, 20 Uhr, bis Sonntag, 6 Uhr, die Pagenstecherstraße zwischen Sprinkmannskamp und Breite Güntke abgeriegelt werden. Und zwar so, wie Polizeichef Sprinkmann unterstrich, dass die Sperren von den Autofreaks nicht weggeräumt werden können. Die Umleitung des Verkehrs erfolgt stadtauswärts über den Sprinkmannskamp und die Natruper Straße, stadteinwärts über Römereschstraße zur Hansastraße. Für Fußgänger bleibt die Pagenstecher Straße geöffnet. Und natürlich wird die Polizei die Sperrung überwachen.
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„Wir hoffen, dass der Treffpunkt damit für die jungen Leute uninteressant wird“, so Leyendecker und Elbracht. Der Erste Stadtrat bat vor allem die Geschäftsleute (Tankstelle, Fast-Food-Ketten) um Verständnis. Aber es gebe keine andere Möglichkeit. In der kommenden Woche werde man sich zusammensetzen, um zu bespreechen, ob die Sperrung die richtige Lösung war.


Quelle:
Neue Osnabrücker Zeitung
Datum:
11.05.2000

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