Tractor Pulling in Verl

Insider und Neugierige können sich auf ein "turbo-lentes" Motorsportvergnügen freuen, bei dem schon mal Staub aufgewirbelt wird, wenn die Räder in den Sand greifen. Mit bis zu 9000 PS starken Tractoren wird ein bis zu 25 Tonnen schwerer Bremswagen in verschiedenen Klassen über eine 100 Meter lange Piste gezogen. Wer den Bremswagen am weitesten zieht, hat gewonnen. Der Erfolg hängt nicht zuletzt vom Geschick des Fahrers ab.

Was ist Tractor Pulling?
Lange bevor in Verl die Motoren zum ersten Mal heiß liefen, setzte die Begeisterung fürs „Tractor-Ziehen“ (ziehen engl. =pull) in den USA ein. Vorläufer des heutigen Sports sind die Tractor-Rennen unter Farmern, die seinerzeit noch große Felsbrocken hinter ihre Geräte spannten, um ihren Pulling-König zu küren.

Aber das ist Geschichte. Im Laufe der Jahre ist die dynamische Sportbewegung nicht nur nach Europa herübergerollt, es wurden auch spezielle Bremswagen entwickelt, die abhängig von der jeweiligen Fahrstrecke immer schwerer werden (daher: je weiter der Bremswagen gezogen wird, desto schwerer lässt der sich ziehen). Während zu Beginn der Pulling-Ära noch „normale“ Tractoren zum Einsatz kamen, gehen inzwischen fast ausschließlich Mobile der „Freien Klasse“ an den Start. Die besten dieser mit Fantasie geölten Modelle schaffen den so genannten “FULL-PULL“, also 100 Meter, in ca. 8 bis 10 Sekunden. Und das, obwohl das Gewicht des Bremswagens etwa fünf Mal so groß ist wie das Eigengewicht des vorgespannten Tractors.

Tractoren, die in der „Freie Klasse“ starten, sind Maschinen Marke Eigenbau. Sie werden von den Teams selber konstruiert oder aber aus den USA importiert. Sie werden beim Tractor Pulling Motoren im Einsatz erleben, die Sie sonst wohl nirgendwo zu sehen bekommen, was einen nicht unerheblichen Reiz dieses Motorsports ausmacht. Zum Einsatz kommt alles, was jede Menge „Power“ hat; ob V8 Rennmotoren, 12-Zylinder-Flugzeugmotoren (aus dem zweiten Weltkrieg) in friedlicher Mission oder Hubschrauberturbinen. Es werden auch mehrere Motoren gleichzeitig aufgebaut, so dass Leistungen von 6000 oder 8000PS keine Seltenheit sind.
Das ganze Vergnügen ist eingeteilt in verschiedene Klassen, die sich am Eigengewicht des Tractors inklusive Fahrer orientieren. Die kleinsten unter den Giganten sind die „Mini Puller“. Diese Fahrzeuge dürfen 950 kg wiegen und bringen Leistungen von bis 2000 PS. Die „Freien Klassen“ dagegen strotzen vor Schwergewichten von 2.5, 3.5, 4.5 und 5.4 Tonnen.

Eine weitere Klasse gehört den „Super Stocks“. Das sind getunte Serien-Tractoren. Mit drei oder vier Turboladern hintereinander besitzen diese Boliden etwa das Zehnfache der Serienleistung (1800-2000PS). Ein Ladedruck von mehr als 10 bar ist hier normal. Einige Teams bauen die Dieselmotoren auch so um, das Methanol (Alkohol) zum Einsatz kommen kann. Diese Tractoren leisten dann mehr als 3000 PS.

Doch nun zur Veranstaltung:
Am Samstag, den 28. Juni 2008, werden ab 11 Uhr die Garden Puller, der Nachwuchs im Tractor Pulling, in vier verschieden Klassen ihre Punkte für die Deutsche Meisterschaft ausfahren.
Anschließend startet die Standard und Sportklasse

Am Sonntag, 29. Juni 2008, geht es dann richtig los. Um 11 Uhr beginnt der 5. Lauf zur Deutschen Meisterschaft im Tractor Pulling.
Hier geht auch der Verler Tobias Willmann an den Start. Mit seinem 4000PS starken „Isotov 2“ hat er 3 der ersten 4 Läufe gewonnen und führt souverän die Deutsche Meisterschaft an.
Eine ausführliche Starterliste finden Sie ca. 2 Wochen vor der Veranstaltung unter http://www.isotov.de.
Das frei zugängliche Fahrerlager lädt zum Plausch mit Fahrern und Mechanikern.

Und für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt.

Lassen Sie sich dieses PS-Spektakel nicht entgehen und seien Sie live dabei beim stärksten und schwersten Motorsport auf Rädern!