Vodafone sortiert sich neu


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  • | 24.03.2006 15:46

Vodafone sortiert sich neu


eigentlich wollte Vodafone immer nur wachsen. So kaufte der britische Mobilfunk-Konzern überall Beteiligungen hinzu. Die spektakulärste Übernahmeschlacht ging um das Mannesmann-Netz D2, für das Vodafone vor Jahren schließlich die Rekordsumme von 161 Mrd. Dollar bezahlte. Mit den Beteiligungen in den USA, Japan und Europa stieg der Konzern zum größten internationalen Netzbetreiber mit über 130 Mio. Kunden auf.

Aber nun ist die globale Strategie gescheitert. Als Konsequenz hat der Konzern jetzt seine Japan-Beteiligung für 12,3 Mrd. Euro an das Internet-Unternehmen Softbank verkauft, das hinter der NTT Gruppe und der KDDI Corp. damit der drittgrößte japanische Mobilfunker wird. Das Geschäft zentralistisch zu steuern, wie Vodafone es praktizierte, führte wegen der unterschiedlichen Kulturen und technischen Reife der Märkte zu Problemen. Vor allem sanken die Gewinnmargen.

Mit dem Verkauf bleibt Vodafone immer noch Branchenführer. Aber nach drei Jahren im Amt hat Arun Sarin, der Nachfolger des expansionswütigen Vorstandchefs Chris Gent, das Ziel vom weltumspannenden Konzern aufgegeben. Vodafone zählt zu den Unternehmen, die mehr Geschäftsfelder abgeben als hinzukaufen. Bei Verizon Wireless in den USA hat Vodafone mit seiner 45% Beteiligung nicht viel zu sagen. Letzten Endes dürfte der Riese auf Europa-Format schrumpfen.

Den Anlegern kommt dies gelegen, denn Sarin hat versprochen, einen Teil der Verkaufserlöse den Aktionären auszuzahlen, was sich gut machen würde. Denn selbst 8,3% mehr Kunden sowie die vorigen Herbst um 15% erhöhte Zwischendividende und auch umfangreiche Aktienrückkäufe haben nicht verhindert, dass der Kurs sank. Die Aktie notierte Anfang 2002 bei vier Euro, jetzt steht sie bei 1,85 Euro. Der Konzernumsatz wuchs zuletzt nur um 2% und der Gewinn je Aktie um 1,5%. Akzeptabel ist die Dividendenrendite mit 4,15%.

Generell suchen die Netzbetreiber nach neuen Umsatzquellen. Vodafone arbeitet an einer Technik mit höheren Übertragungsgeschwindigkeiten als bei UMTS, obwohl diese Technik sich noch gar nicht durchgesetzt hat. Auf neues Wachstum hofft die Branche mit dem Handy-TV. Damit soll das Handy zum Fernseher werden. Experten warnen vor zu großen Erwartungen. Auch die mobile Datenübertragung bringt nicht das große Geld. Andererseits werden die Mobilfunker noch unzählige Festnetz-Minuten an Land ziehen. Und Vodafone wird als harter Gegner den großen Wettbewerbern T-Mobile, Telefonica (Telefónica Móviles, O2), France Telecom und dem Übernahmekandidaten Telecom Italia ordentlich einheizen.

Quelle: Newsletter von Investors Daybreak [investors-daybreak@ind.srv2.de]

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