Dekra beklagt Tacho-Betrug - Seite 1

Seiten: 212>

  • Nickpage von Six anzeigen Six



    11530 Beiträge
    Kennzeichen: OS

  • Nickpage von Six anzeigen Six



    11530 Beiträge
    Kennzeichen: OS
  • | 31.07.2004 12:37

Dekra beklagt massenhaften Tacho-Betrug

Osnabrück (hab-Eigenbericht)
Nach Schätzungen der Dekra werden derzeit bis zu 30 Prozent der Gebrauchtwagen-Tachos manipuliert. Im Interview mit unserer Zeitung sagte der Leiter der Unfallanalyse bei der Organisation, Jörg Ahlgrimm, am Freitag, die Zahl nehme ständig zu.


Mittlerweile erreichten die Fälle von Tacho-Betrug pro Jahr eine Größenordnung in Millionenhöhe. Der Kfz-Experte nannte es "durchaus möglich", dass von jährlich sieben Millionen gehandelten Gebrauchtfahrzeugen mehr als zwei Millionen Autos einen manipulierten Kilometerstand aufweisen. Er forderte dazu auf, im Interesse des Verbraucherschutzes "diesen Sumpf trockenzulegen" und jedwede Tacho-Manipulation zu verbieten.
Ahlgrimm übte scharfe Kritik daran, dass das "Tacho-Justieren" noch immer rechtlich erlaubt ist und erst der Verkauf manipulierter Fahrzeuge eine Straftat darstellt. Er nannte es "total blauäugig anzunehmen, dass die meisten Fahrzeughalter den Kilometerstand senken, um etwa der Freundin oder dem Nachbarn mit einem scheinbar jungen Auto zu imponieren". Tatsächlich verfolge der überwiegende Teil handfeste Betrugsinteressen - sei es, um mehr Geld für einen Gebrauchtwagen herauszuschlagen oder um Leasingfirmen, Versicherungen und Autohersteller bei kilometerbezogenen Verträgen zu hintergehen.

Der Dekra-Experte nannte als Beispiele für eine ausufernde Entwicklung, dass im Internet tausendfache Angebote von Tacho-Manipulateuren kursierten und sogar gewerbsmäßige Anlagen zum "Justieren" von Kilometerzählern angeboten würden. "Mit 2500 Euro können Sie da sozusagen eine Tacho-Ich-AG gründen." Ahlgrimm rief die Verbraucher auf, beim Gebrauchtwagenverkauf alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den exakten Kilometerstand zu ermitteln.

Das Interview, das der Leiter der Unfallanalyse bei der Sachverständigen-Organisation Dekra, Jörg Ahlgrimm, unserer Zeitung gab, hat folgenden Wortlaut:

Herr Ahlgrimm, das Manipulieren von Pkw-Tachos ist offenbar so etwas wie "Volkssport" geworden. Wie viele Gebrauchtwagen werden Ihrer Einschätzung nach pro Jahr "frisiert"- und wie verläuft die Entwicklung?

Ahlgrimm: Zunächst einmal: Es gibt keine exakten Erhebungen, keine amtliche Statistik. Man ist daher auf Schätzungen und Umfragen angewiesen. Wir gehen davon aus, dass mittlerweile zwischen zehn und 30 Prozent der Gebrauchtwagen manipuliert werden. Das ist sogar eine vorsichtige Annahme, denn es gibt noch weit höhere Berechnungen. Nach Recherchen des "Sat.1-Automagazins" sollen bei vielen Händlern in den neuen Bundesländern bei mehr als der Hälfte der Gebrauchtfahrzeuge die Tachos zurückgedreht sein. Bundesweit halte ich allerdings eine Größenordnung von bis zu 30 Prozent für realistisch.


Bei rund sieben Millionen gehandelten Gebrauchtwagen könnte es also pro Jahr über zwei Millionen manipulierte Pkw geben?

Ahlgrimm: Ja, das ist durchaus möglich. Ich gehe auf jeden Fall von einem Volumen in Millionenhöhe aus.


Und wie ist der Trend? Nimmt der Tacho-Betrug zu?

Ahlgrimm: Wegen der fehlenden verlässlichen Zahlen kann man auch den Trend nicht exakt bestimmen. Aber auf Grund zahlreicher Indizien gehen wir davon aus, dass diese Delikte ständig zunehmen. Die Verlockung ist ja auch riesengroß: Mit relativ geringem Einsatz - die Preise liegen zwischen 50 Euro in einfachen und 500 Euro in komplizierten Fällen - lässt sich heute ein Gebrauchter ohne großes Risiko gewinnbringend manipulieren. Um abzuschätzen, wie groß der Markt dafür ist, braucht man ja nur einmal die vielen tausend Angebote der "Tacho-Justierer" im Internet anzuschauen oder sich vor Augen zu halten, wer denn alles von solchen Manipulationen profitieren könnte.


Wer denn?

Ahlgrimm: Das fängt an bei solchen Autobesitzern und unseriösen Händlern, die mit dem Zurückschrauben hoher Kilometerstände mehr für einen Gebrauchtwagen herausschlagen - oder ihn überhaupt erst verkäuflich machen - wollen. Dazu zählen aber vermehrt auch Leasingnehmer, die die vertraglich vereinbarte Fahrleistung überschritten haben und eine drohende Nachzahlung vermeiden möchten. Ähnliches gilt bei kilometerabhängigen Haftpflicht- und Garantieversicherungen. Und das endet bei Käufern, die Autohersteller prellen, indem sie ihnen mit getürkten Kilometerständen bestimmte Garantie- und Kulanzleistungen für defekte Fahrzeuge abtrotzen.


Welche Möglichkeiten gibt es, Manipulationen zu erkennen?

Ahlgrimm: Wenn echte Profis am Werk sind, ist der Nachweis schwer. Die tauschen oft sogar Sitze, Schaltknöpfe und die Beläge von Pedalen aus, wenn deren Abnutzung auf eine höhere Fahrleistung als nach den Papieren schließen lässt. Dennoch entstehen - je nach Art der Manipulation - an den Bauteilen elektronischer Kilometerzähler Spuren, die mit einigem Aufwand von spezialisierten Kraftfahrzeugsachverständigen nachgewiesen werden können.


Wie kann sich ein Autokäufer vor unliebsamen Überraschungen schützen?

Ahlgrimm: Als Verbraucher kann man einiges tun, um das Risiko zu mildern. So ist es sicher ein großer Unterschied, ob man einen Gebrauchten im Fachhandel oder von privat auf einem "Autokinomarkt" erwirbt. Die Fachfirmen sind - von "schwarzen Schafen" abgesehen - in der Regel seriös und drehen nicht unzulässig am Tacho. Aber auch ihnen kann natürlich ein manipulierter Wagen untergeschoben sein. Generell sollten sich Kaufinteressenten den Tachostand als tatsächliche Laufleistung und nicht nur als abgelesenen Kilometerstand bescheinigen lassen. Dann hat man eine Handhabe bei später erkannten Ungereimtheiten. Sie sollten zugleich auf dem Original-Serviceheft bestehen und dort auf Lücken und große Sprünge bei den eingetragenen Kilometerständen achten. Auch die amtlichen Prüfberichte, Reparaturrechnungen und im Fahrzeug hinterlassene Service-Aufkleber können Aufschluss darüber geben, wie der aktuelle und zwischenzeitliche Kilometerstand tatsächlich ist.


Muss aber nicht auch von Herstellern erwartet werden, dass sie technisch bessere Vorkehrungen gegen Tacho-Betrüger treffen?

Ahlgrimm: Sie unternehmen schon allerhand. Aber wenn sie etwas Neues entwickeln - wie eine zusätzliche Ablage des laufenden Kilometerstandes in Lichtmodulen oder im Fahrzeugschlüssel -, beginnt sofort die Jagd, auch diese Systeme zu knacken. Und sie sind inzwischen geknackt. Man kann natürlich mit vernetzten Sicherungseinrichtungen den Aufwand für "Tacho-Justierer" enorm erhöhen, aber das erfordert auch entsprechend höhere Aufwendungen für die Hersteller.


Welche anderen Möglichkeiten sehen Sie, des Problems Herr zu werden? Ist es nicht ein Unding, dass "Tacho-Justieren" noch immer rechtlich erlaubt ist und erst der Verkauf manipulierter Fahrzeuge eine Straftat darstellt?

Ahlgrimm: Absolut! Es ist total blauäugig anzunehmen, dass die meisten Fahrzeughalter den Kilometerstand senken, um etwa der Freundin oder dem Nachbarn mit einem scheinbar jungen Auto zu imponieren. Es ist sicher nur ein sehr kleiner Prozentsatz, der das ohne Betrugsabsicht macht. Aber die anderen haben handfeste Interessen - und denen sollte man nicht auch noch vom Gesetzgeber freie Hand lassen. Wie sehr das hier mittlerweile ausufert, zeigt sich auch daran, dass man im Internet nicht nur tausendfache Angebote von Tacho-Manipulateuren abrufen kann, sondern dass mittlerweile auf Messen und anderswo auch die komplette Soft- und Hardware für ein eigenständiges, gewerbsmäßiges Justieren angeboten wird. Mit 2500 Euro können Sie da sozusagen eine Tacho-Ich-AG gründen...


Was sollte geschehen?

Ahlgrimm: Im Interesse des Verbraucherschutzes muss dieser Sumpf trockengelegt werden - mit einem gesetzlichen Verbot jedweder Tacho-Manipulation. Angesetzt werden sollte aber nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer Ebene. Dieses Problem ist kein speziell deutsches, sondern ein internationales.


Quelle: www.neue-oz.de


  • Nickpage von Golf3VR6Turbo anzeigen Golf3VR6Turbo



    Zufahrtdichtparker


    1163 Beiträge
    Kennzeichen: ERH
  • | 31.07.2004 12:45

Hm, das wundert mich nicht.Wie schon geschrieben ist es viel zu einfach einen Kilometerstand zu verändern. Ich finde daß hier die Automobilhersteller gefordert sind ein sichereres System zu erstellen.


  • Nickpage von HAIDUK anzeigen HAIDUK



    Schorse-bezwinger


    3970 Beiträge
    Kennzeichen: OS

  • Nickpage von HAIDUK anzeigen HAIDUK



    Schorse-bezwinger


    3970 Beiträge
    Kennzeichen: OS
  • | 31.07.2004 12:46

Ja Super! Also wenn ich mir irgendwann mal einen "neuen" Gebrauchten holen sollte, dann nur vom Vertragshändler und mit Scheckheft - auch wenn man das genauso fälschen kann :boese: Und die kosten dann leider den ein oder anderen Euro mehr :heul:

MFG

HAIDUK


  • Nickpage von Sir Andreas anzeigen Sir Andreas


    Abgasjunkie


    235 Beiträge
    Kennzeichen: HK
  • | 31.07.2004 12:46

ich glaube da gibt es nix was wirklich sicher ist....


  • Nickpage von yahooooo anzeigen yahooooo



    Fast+Furious Statist


    1342 Beiträge
    Kennzeichen: OS

  • Nickpage von yahooooo anzeigen yahooooo



    Fast+Furious Statist


    1342 Beiträge
    Kennzeichen: OS
  • | 31.07.2004 12:59

Glaub ich auch. So lange es in den Bauteilen die Möglichkeit gibt, den Tacho einzustellen, so lange wirds auch Möglichkeiten geben, die Stände zu manipulieren.

  • Seck
    Gast
  • Seck
    Gast
  • | 31.07.2004 14:53

das ist doch wohl klar gewesen, man wird doch wo es nur geht mitlerweile beschissen...:(

  • Opel-Psycho
    Gast
  • Opel-Psycho
    Gast
  • | 31.07.2004 15:04

Aber ich denke doch mal, dass schon viel getan wäre, wenn man die entsprechenden Bauteile mit irgendwelchen Plomben oder fälschungssicheren Siegeln zu sichern, woran man dann erkennen kann, ob jemand unbefugtes sich daran hat zu schaffen gemacht.
Weil der Aufwand würde dann enorm steigen, so ein Fahrzeug zu manipulieren.


  • Nickpage von King anzeigen King



    Bergaufbremser


    2388 Beiträge
    Kennzeichen: OS

  • Nickpage von King anzeigen King



    Bergaufbremser


    2388 Beiträge
    Kennzeichen: OS
  • | 31.07.2004 15:53

da hat Opel Pchso recht...
Aber ich selsbt habe schon gesehen wie einfach das ist... Als ich meine Bella neu hatte war ich mal bei einem Alfa Händler in Der werkstatt wegen einer kleinen Garantie Arbeit.... Wo auch ein Spezial Computer an meinen wagen angechlossen werrden muße
So eine Art Diagnose Gerät... Der Mechaniker meinte nur stumpf zu mir welchen Kilometerstand ich jetzt haben möchte .. im moment ist alles möglich sagt er... :-( ,Das fand ich schon ganz schön beunruigend muß ich ehrlich gestehen das hat nicht mal eine Minute gedauert :-( .... Sowas ist schon sehr sehr traurig .... Darum glaube ich auch das was die Dekra sagt das das mittlerweileso viele wagen sind :-( .


  • Nickpage von Sir Andreas anzeigen Sir Andreas


    Abgasjunkie


    235 Beiträge
    Kennzeichen: HK
  • | 31.07.2004 15:59

@Opel-Psycho
sehr guter ansatz, nur leider istd as nur solange sicher bis der nächste azube nen kasten der siegel mitgehen lässt.
...gab mal nen test, da hat einer einem BMW schrauber (BMW niederlassung) nen hunni in die hand bekommen und schon hatte die kiste 10.000 km mehr! (Ja mehr weil unter dem vorwand er habe stress wegen seiner steuer und fahrtenbuch u.s.w.) solche leute wird es immer wieder geben.....

  • Opel-Psycho
    Gast
  • Opel-Psycho
    Gast
  • | 31.07.2004 16:06

@Sir Andreas

Ja ich schätze, dass das dann wohl nicht ganz eingedämmt ist, aber wenn man das so machen würde, dann könnte man es zumindestens erst einmal eindämmen und die größeren Massen erst einmal unterbinden, die ihr Auto vielleicht manipulieren möchten.

Und das mann vielleicht eine Kiste solcher Siegel oder Plomben einfach so mitgehen lassen könnte, könnte man weiter damit eindämmen, dass jeder Angestellte dazu verpflichtet ist, aufzuschreiben, wofür er die Siegel oder Plomben verwendet hat. Dann würde das ja ganz schnell auffliegen.


  • Nickpage von Sir Andreas anzeigen Sir Andreas


    Abgasjunkie


    235 Beiträge
    Kennzeichen: HK
  • | 31.07.2004 16:16

ganz einfach ist ein system das jede plombe oder jeder siegel eine seriennummer hat.
diese numemr ist zentra gespeichrer mit der seriennumemr des wagens.
wenn nun nen händler das ding erneuert, trägt er das irgentwo ein...

die listen sollten für jeden zugänglich sein (internet).


  • Nickpage von Dad E34 anzeigen Dad E34



    Zufahrtdichtparker


    1228 Beiträge
    Kennzeichen: XY-

  • Nickpage von Dad E34 anzeigen Dad E34



    Zufahrtdichtparker


    1228 Beiträge
    Kennzeichen: XY-
  • | 31.07.2004 16:46

Bei allen LKW,s ist es gesetzlich vorgeschrieben Tacho angleichung alle 2 jahre bremsprüfung jedes Jahr bei Bussen alle 1/2 jahre alles mit Prüfbuch und Siegel und Daten der Ausführenden und Zugelassenen Werkstatt und das würde auch bei einem PKW gehn Kostet aber auch was!Währe aber für alle Seiten die Fährste Lösung!


  • Nickpage von Kutscher-Uli anzeigen Kutscher-Uli


    Benzinpreisignorierer


    182 Beiträge
    Kennzeichen: RE

  • Nickpage von Kutscher-Uli anzeigen Kutscher-Uli


    Benzinpreisignorierer


    182 Beiträge
    Kennzeichen: RE
  • | 31.07.2004 17:53

Ich habe meinen Tacho ausgewechselt , wie kriege ich den den neuen gebrauchten auf meinen richtigen km Stand zurückgedreht ? Ist übrigens ein Golf II Tacho !


  • Nickpage von Dad E34 anzeigen Dad E34



    Zufahrtdichtparker


    1228 Beiträge
    Kennzeichen: XY-

  • Nickpage von Dad E34 anzeigen Dad E34



    Zufahrtdichtparker


    1228 Beiträge
    Kennzeichen: XY-
  • | 31.07.2004 18:04

Ist nicht gans einfach ,und würde das auch nicht machen ,lege einfach einen Zettel mit Datum und Kilometerstand zu deinen Fahrzeugpapieren und wen du dein Fahrzeug mal Verkauften willst mach halt das Im Vertrag fest !


  • Nickpage von Kutscher-Uli anzeigen Kutscher-Uli


    Benzinpreisignorierer


    182 Beiträge
    Kennzeichen: RE

  • Nickpage von Kutscher-Uli anzeigen Kutscher-Uli


    Benzinpreisignorierer


    182 Beiträge
    Kennzeichen: RE
  • | 31.07.2004 18:09

Ja das mit dem Zettel habe ich schon gemacht , zur dokumentation reicht es ja aus , aber ich hab es halt gern genauer ! Der Tip mit der Bohrmaschine kann ja nicht klappen , also muß man wohl das Zählwerk zerlegen ! Verkaufen kommt für meinen Caddy sowieso nicht in Frage , da würde mein Sohn nicht mehr mit mir sprechen !

Seiten: 212>

Deinen Freunden empfehlen