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  • | 20.03.2008 17:47

Kameratechnik und Zusammenhänge

Hier werden Euch die Zusammenhänge zwischen den Blendwerten, Verschlusszeite, Iso-Werten.. uvm. erklärt.

Dieser Text ist nat. mit Hilfestellung des Internets verfasst worden.

Beispielbilder folgen!!

Die Brennweite

Grundlegend für das Verständnis der Zusammenhänge beim Fotografieren ist das Wissen um zwei Zahlen, die ein Objektiv grob charakterisieren: Die erste ist die Brennweite des Objektivs, die zweite die Lichtstärke. Die Brennweite ist relativ einfach zu erklären: Lange Brennweiten erfassen einen relativ kleinen Motivausschnitt und bilden ihn groß auf dem Foto ab (z.Bsp.: Teleobjektive für Sportaufnahmen), bei kurzen Brennweiten wird ein großer Ausschnitt ziemlich klein abgebildet (z.Bsp.: Weitwinkelobjektive für Landschafts- und Architekturphotographie).

Was die Brennweite eigentlich ist, lässt sich durch ein kleines Experiment sinnlich erfahren: Wir brauchen dazu nur eine Lupe, ein Zentimetermass sowie gutes Wetter und Sonnenschein. Die Lupe halten wir mit der einen über den Rücken der anderen Hand, und zwar in Richtung Sonne. Den Abstand verändern wir ein bisschen -- und plötzlich brennt es auf dem Handrücken, kleine Rauchwölkchen steigen auf. Jetzt ganz stillhalten und in aller Ruhe den Abstand zwischen Handrücken und Lupe ausmessen: Das ist die Brennweite, und darum heisst sie auch so!

Früher wurde die Brennweite in Zentimetern angegeben, heute rechnet man in Millimetern. Ein Objektiv besteht allerdings nicht wie eine Lupe aus einer, sondern aus mindestens drei Linsen (die Dreilinser sind aber etwas aus der Mode gekommen, sodass es eigentlich erst bei vier losgeht). Die Brennweite ist also nicht so einfach nachzumessen wie bei einer Lupe, aber zum Glück steht sie ja auf dem Objektiv! Je länger die Brennweite eines Objektivs ist, umso länger muss auch das Objektiv selbst werden.

Mit einer sehr langen Brennweite kann man z.B. einen über das Feld hoppelnden Hasen so fotografieren, dass er fast das ganze Foto ausfüllt, nehmen wir dazu eine sehr kurze Brennweite, dann haben wir zwar das Feld formatfüllend auf dem Foto (und auch noch das Gebirge im Hintergrund), aber der Hase ist bestenfalls noch als braunes Pünktchen irgendwo zu sehen. Kurze Brennweiten bezeichnet man als Weitwinkel-Objektive, da der erfaßte Bildwinkel groß ist, und lange Brennweiten nennt man meist Teleobjektive oder auch Fernobjektive.

In der Mitte dazwischen ist das Normalobjektiv angesiedelt, das einen Bildwinkel von ca. 45° erfaßt. Bei Kleinbildkameras (die ja überwiegend verwendet werden) hat das Normalobjektiv eine Brennweite von 50mm. Weitwinkel gibt es handelsüblich mit Brennweiten von 35mm (leichtes Weitwinkel), 28mm (sozusagen das Standard-Weitwinkel), 24mm (stärkeres Weitwinkel), 20mm und darunter (Superweitwinkel bis Extrem-WW). Manche Hersteller bauen aber auch Objektive mit etwas anderen Brennweiten wie z.B. 55mm, 29mm usw.

Auch bei den längeren Brennweiten haben sich bestimmte Werte eingebürgert: Kurze Teleobjektive haben oft 85mm oder 100mm, aber auch hier gibt es andere Werte. Als mittleren Telebereich würde ich Brennweiten von 135mm bis 200mm bezeichnen, aber da kann man drüber diskutieren. Jenseits davon gibt es dann Brennweiten von 300mm, 400mm, 500mm usw. Diese Superteles werden dann aber meist auch ein bißchen sperrig und schwer. Vom notwendigen geldbeutel ganz zu schweigen.

Bisher war von Festbrennweiten die Rede, also von Objektiven, die eine feste Brennweite haben, an der nichts zu verändern ist. Aber seit langem gibt es die Zoom-Objektive, das sind Objektive, deren Brennweite veränderlich ist. Die Brennweite geht dann über einen bestimmten Bereich, z.B. 35-70mm, 80-200mm, 18-35mm usw. Analog zu den Festbrennweiten spricht man hier von einem Normal-Zoom (weil 35-70mm um die Normalbrennweite 50mm angesiedelt ist), einem Telezoom (80-200mm bedeutet kurze bis mittlere Telebrennweite) und z.B. beim 18-35mm von einem WW-Zoom.

Der Zusammenhang zwischen Kleinbild / Vollformatkameras mit den Brennweiten, würde hier zu weit führen! Eventl. wird dieses Thema im Nachgang nocheinmal erläuert!!

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  • | 20.03.2008 17:48

Lichtstärke

Große Blendenöffnungen können viel Licht auf den Film einfallen lassen, kleinere Öffnungen aber nur wenig. Die Frage ist aber: Wie viel Licht kann ein Objektiv denn überhaupt durchlassen, wenn man die Blende ganz geöffnet hat? Da unterscheiden sich die Objektive sehr stark voneinander: das eine mehr, das andere weniger... Grundsätzlich kann man zunächst nur sagen: Je größer die Frontlinse des Objektivs ist, umso mehr Licht kann zum Film kommen.

Diese maximale Öffnung bezeichnet man als die Lichtstärke eines Objektivs, man sagt: Dieses Objektiv hat Lichtstärke 2,8 - das bedeutet, man kann die Blende bis 2,8 aufmachen, dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Lichtstärke eines Objektivs ist übrigens das, was maßgeblich den Preis bestimmt. Das hat einen einfachen Grund: Die Lichtstärke hängt ja schließlich von der Größe der Frontlinse ab! Wenn wir in ein Fotogeschäft gehen und ein Objektiv kaufen wollen, dann zeigt uns der Verkäufer eine bestimmte Brennweite und sagt dazu: 'Das hier hat Lichtstärke 4 und kostet 200 Euro.' Ist uns aber nicht genug - 'Haben Sie die gleiche Brennweite auch mit Lichtstärke 2,8?' 'Aber klar, macht dann aber schon 1500€!' 'Und mit Lichtstärke 2,0?' 'Können wir Ihnen gerne bestellen, kostet dann aber [Taschenrechnergefummel] 11376.- Euro!'

Der eigentliche Nutzen von lichtstarken Objektiven wird unter den Stichworten 'Schärfentiefe' und 'Belichtungszeit' besprochen. Trotzdem möchte ich hier aber auf einen weiteren Effekt der Lichtstärke hinweisen, nämlich die Helligkeit des Sucherbildes. Diese hängt zunächst einmal von der Kamera selbst bzw. von den darin verwendeten Bauteilen ab. Beteiligt sind a) die Mattscheibe, auf die das Bild gespiegelt wird, und b) das Prisma, das das Bild auf die Mattscheibe umlenkt.

Die Mattscheibe kann entweder recht einfacher Natur sein oder auch eine High Tech-Lasermattscheibe, die aber auch ihren Preis hat. Der Unterschied in der Helligkeit des Sucherbildes ist aber deutlich wahrnehmbar. Das Prisma kann ein echtes Prisma aus Glas sein oder aber ein sog. Porro-Prisma, zusammengeklebt aus Spiegeln. Natürlich ist ein Porro-Prisma erheblich leichter als ein richtiges, und manch einer wird die Gewichtsersparnis auch begrüßen. Das Sucherbild fällt aber wahrnehmbar dunkler aus.

Bei Sonnenlicht fällt der Unterschied nicht allzusehr ins Gewicht - wenn man aber in der Dämmerung oder in der Nacht fotografiert, hat man mit der Dunkelheit im Sucher sehr zu kämpfen. Auch die Gewichtsersparnis relativiert sich letztlich doch: Leichte Kameras neigen bei Freihandaufnahmen viel stärker zum Verwackeln als schwerere. Auch die Bewegungsenergie des Spiegelschlags im Moment des Auslösens wird von einer schweren Kamera wesentlich besser neutralisiert als von einer leichten.

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  • | 20.03.2008 17:49

die Blende

Mit der im Objektiv eingebauten Blende läßt sich die Öffnung des Objektivs verkleinern, und die Menge des einfallenden Lichts kann reduziert werden. Die Belichtungszeit hängt davon ab, wieviel Licht durch die Öffnung auf den Film einfällt. Daraus können wir nun schließen:

Eine offene Blende (Blendenwert wird kleiner -Bsp.: f/ 1:2.8) führt zu einer kurzen Belichtungszeit, schließen wir die Blende (Blendenwert wird größer –Bsp.: f/1:5,6), ergibt sich eine längere Belichtungszeit. Aber auch die Schärfentiefe ist betroffen: Je weiter die Blende geschlossen ist, umso größer wird der Schärfentiefe-Bereich auf dem Foto. Dies ist ganz besonders interessant für die Makrofotographie!

Die Blende wird in ganz bestimmten Zahlenreihen gemessen bzw. angegeben.

... 1 1,4 2 2,8 4 5,6 8 11 16 22 32 ...


Der ISO- Wert

In der Digitalfotografie wird – trotz Fehlens des Filmmaterials – ebenfalls der ISO-Wert als Angabe der einstellbaren Empfindlichkeit des Bildsensors verwendet.
Im Gegensatz zum Filmmaterial steigt bei der Digitalfotografie mit der Empfindlichkeit (ISOwerte erhöhen sich) nicht die Körnung, sondern das Bildrauschen, was insbesondere im Zusammenhang mit Rauschunterdrückungsmechanismen einen ähnlichen qualitätsmindernden Effekt auf die Aufnahme hat.
Der Bereich der einstellbaren Werte reicht bei einfachen Digitalkameras meist von ISO 50 bis ISO 400 oder max. ISO 1600, wobei je nach verwendetem Sensor Einstellungen ab ISO 200 bereits eine deutliche Minderung der Bildqualität bedeuten können. Digitale Spiegelreflexkameras bieten in der Regel einen weitaus größeren Einstellbereich (je nach Modell bis ISO 25600), wobei durch das aufgrund der größeren Sensorfläche prinzipiell geringere Bildrauschen auch die höheren Empfindlichkeiten noch brauchbare Aufnahmen erlauben.

Digitale Spiegelreflex Kameras (kurz DSLR) beginnen mit der Standartempfindlichkeit (ISO oder auch ASA genannt) von 100. Dies ist ein Indikator für qualitativ hochwertige Aufnahmen.

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  • | 20.03.2008 17:52

Die Belichtungszeit eines Bildes

Auch die Belichtungszeit wird, genau wie die möglichen Blenden, durch eine Zahlenreihe beschrieben:

... 1 1/2 1/4 1/8 1/15 1/30 1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000 ....1 /8000...
Alle diese Werte sind in Sekunden zu interpretieren.

Auf den Displays von modernen Kameras wird die Belichtungszeit meistens so dargestellt, dass nur der Nenner (die Zahl unter dem Bruchstrich!) angezeigt wird. Die Anzeige 5,6 125 bedeutet also: Blende 5,6 und 1/125 Sekunde. In der Praxis würde man sich auch sehr wundern, wenn die Kamera 125 Sekunden belichten würde (das wären ja über 2 Minuten). Zeiten von mehr als 1s werden im Display neuzeitlicher Kameras meist so dargestellt:
1“ 2“ 4“ 8“ 15“ 30“ bulb (Bulbmessung ist eine individuelle Belichtungszeit, die ausschließlich manuell über den Auslöseknopf oder einer Fernauslösung gesteuert wird und erlaubt eine minutenlange Belichtungszeit! Verwendung: Astrofotographie!)

Die Belichtung

Je nach verwendeten ISO- Werten ist es zur korrekten Belichtung notwendig, daß eine ganz bestimmte Menge Licht auf den Bildsensor einfällt. Ist die Lichtmenge zu gering, wird das Foto unterbelichtet. Fällt zuviel Licht auf den Film, wird das Foto natürlich überbelichtet. Die korrekte Lichtmenge ergibt sich aus einer durch den Belichtungsmesser ermittelten Kombination von Blende und Belichtungszeit. Der Belichtungsmesser ist heutzutage in den meisten Kameras gleich eingebaut.

Blende 5,6 und 1/125s entspricht z.B. einer bestimmten Lichtmenge. Exakt die selbe Lichtmenge ergibt sich aber auch bei Blende 8 und 1/60s oder bei Blende 11 und 1/30s. Wir nehmen noch einmal die beiden Zahlenreihen für Blende und Belichtungszeit und schreiben sie untereinander (die Zeitenreihe nehmen wir diesmal allerdings in umgekehrter Reihenfolge):

Blende - Verschlusszeit in sek.
1 - 1/1000sek.
1,4 - 1/500
2 - 1/250
2,8 - 1/125
4 - 1/60
5,6 - 1/30
8 - 1/15
11 - 1/8
16 - 1/4
22 - 1/2
32 - 1sek.

Jede der hier aufgelisteten Kombinationen (also jeweils ein Blendenwert und die darunter stehende Belichtungszeit) ergibt genau die gleiche Lichtmenge. Das heisst mit anderen Worten: Wenn bei der zur Verfügung stehenden Beleuchtung eine dieser Kombinationen korrekt ist, dann sind es auch alle anderen, und wir können uns eine davon aussuchen.

Wenn wir uns nun vorstellen, daß es ein wenig dunkler wird, dann verschieben sich die beiden Reihen etwas gegeneinander:

Blende - Verschlusszeit in sek.
1 - 1/500
1,4 - 1/250
2 - 1/125
2,8 - 1/60
4 - 1/30
5,6 - 1/15
8 - 1/8
11 - 1/4
16 - 1/2
22 - 1
32 - 2sek.


Auch hier können wir wieder eines der Paare auswählen. Was aber ganz wichtig ist: Zwar ergibt jedes der Paare die selbe Lichtmenge, und wir können uns ein beliebiges Paar aussuchen. Die Belichtung wird in jedem Fall korrekt sein, aber das bedeutet nicht, dass auch identische Fotos entstehen! Die Schärfentiefe und die Verwacklungsgefahr sind Unterschiede- welche ich noch erläutern werde.

Die Auswahl von Paaren wird begrenzt durch die bei dem verwendeten Objektiv vorhandenen Blendenstufen (das kann bei einem lichtstarken Normalobjektiv z.B. 1,4 bis 16 sein, bei einem Tele 5,6 bis 32, und es gibt sogar Objektive, die mit einer nicht verstellbaren Blende auskommen und daher nur Blende z.B. nur Blende 8 haben). Die Belichtungszeit wird durch die Kamera begrenzt. Lange Zeiten macht jede Kamera, bei den kurzen Zeiten gibt es aber Unterschiede: Manche Kameras schaffen nur 1/1000s, teurere eher 1/4000s oder 1/8000s.


Zuletzt geändert 20.03.2008 18:29 von geloescht_gast. Insgesamt 2 mal.

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  • | 20.03.2008 17:53

Schärfentiefe

Auf einem Foto wird nicht unbedingt alles scharf abgebildet. Wenn wir Unschärfen durch Verwacklung usw. hier außer acht lassen (das ist ein ganz anderes Thema), kann man feststellen, daß ein mehr oder weniger großer Bereich um den Fokussierpunkt scharf abgebildet wird, und alles, was näher ist sowie auch alles, was weiter weg ist, ist mehr oder weniger unscharf. Dieser Schärfentiefebreich hängt von der Brennweite des Objektivs sowie der eingestellten Blende ab.

Angenommen, unser Belichtungsmesser (das kann der in der Kamera oder auch ein externes Handgerät sein) sagt uns, daß wir bei Blende 8 eine 1/125 s brauchen, dann können wir statt dessen auch Blende 5,6 und 1/250 s oder Blende 11 und 1/60s verwenden. In allen drei Fällen gelangt die notwendige und korrekte Lichtmenge auf den Film. Trotzdem sind die drei Fotos nicht identisch: Je weiter die Blende geöffnet ist, umso geringer wird die scharf abgebildete Zone in der Nähe des Hauptmotivs.

Die Grenze zwischen Schärfe und Unschärfe

Genau genommen wird eigentlich nur das scharf, was genau in der Fokussierebene liegt, d.h. die Motivbestandteile, die exakt so weit von der Kamera entfernt sind, wie wir als Entfernung eingestellt haben. Mit zunehmender Abweichung der Entfernung in beide Richtungen wird jeder Bildpunkt auf dem Film mehr als unscharfes Scheibchen abgebildet. Der Übergang ist aber fließend, und irgendwo ist eine Grenze, was noch als scharf oder schon als unscharf wahrgenommen wird. Diese Scheibchen auf dem Film werden als Unschärfekreise bezeichnet.

Schärfentiefe und Brennweite

Zurück zu den Zusammenhängen zwischen Tiefenschärfe einerseits und Brenweite bzw. Blende andererseits: Grundsätzlich gilt, daß die Tiefenschärfe umso größer ist, je größer der Bildwinkel des Objektivs ist (oder je kleiner die Brennweite des Objektivs ist, da ja kurze Brennweiten einen großen Bildwinkel abdecken und umgekehrt). Bei Extremweitwinkeln kann das soweit gehen, daß es eigentlich völlig egal ist, auf was man scharf stellt und welche Blende man wählt: Alles wird so scharf, wie es die anderen Faktoren wie Qualität des Objektivs, Verwacklung usw. erlauben.

Je länger die Brennweite wird, umso kleiner wird die Schärfentiefe. Bei Teleobjektiven muss man schon genau fokussieren (scharfstellen), damit das Foto dem entspricht, was man sich bei der Aufnahme erhofft hat. Die Schärfentiefe hängt natürlich wieder nicht allein von der Brennweite, sondern auch noch von der Entfernung zwischen Kamera und Motivgegenstand ab. Anders formuliert: Die Schärfentiefe hängt auch vom Abbildungsmaßstab ab. Deshalb gilt eben sowohl für lange Brennweiten als auch für Makroaufnahmen, daß die Schärfentiefe abnimmt.
Die Lage des Schärfentiefe-Bereichs
Auf eine Besonderheit sei noch hingewiesen: Der Bereich der Schärfentiefe erstreckt sich natürlich immer um den Scharfstellpunkt herum, aber nicht immer symmetrisch. Es kann z.B. sein, dass wir mit einem Tele auf ein Motiv in 10 m Entfernung fokussieren. Bei Blende 5,6 erstreckt sich dann der Schärfebereich von 9,5 bis 11m, bei Blende 11 von 8,5 bis 13m. In beiden Fällen ist es aber so, dass dieser Bereich zu 1/3 vor und zu 2/3 hinter dem Motiv liegt.

Diese Regel gilt grob für den Alltagsgebrauch. Es gibt aber eine Abweichung davon: Im Nahbereich ändern sich die Verhältnisse - bei großen Abbildungsmaßstäben (teure Makroobjektive gehen bis zu einem Abbildungsmaßstab von 1:1) kehrt sich das ganze irgendwann um, und es liegen 2/3 der Schärfe vor dem Fokussierpunkt und nur 1/3 dahinter. Der Wendepunkt ist der Abbildungsmaßstab 1:1, bei der Abbildung in natürlicher Größe liegt der Fokussierpunkt genau in der Mitte des Schärfebereichs. Im extremen Nahbereich liegt der Schärfetiefe- Bereich außerdem nur im Millimeter, ja sogar im zehntel Millimeter Bereich!

Anwendung von Schärfe und Unschärfe

Bisher haben wir uns nur mit rein technischen Fragen befasst, es ging nur um physikalische Gegebenheiten, deren Richtigkeit niemand ernsthaft anzweifeln kann. Natürlich habe ich erstmal ein paar Details unterschlagen, die man noch diskutieren könnte - aber bei der Frage der Schärfentiefe verlassen wir jetzt das Terrain der Naturgesetze der Fotografie und begeben uns auf den unsicheren Boden geschmacklicher Fragen.

Ob Schärfentiefe erwünscht ist oder nicht, das muss jeder für sich selbst beantworten. Ein Architekturfotograf wird sicherlich größten Wert auf eine möglichst ausgedehnte Schärfentiefe legen, damit nicht nur die Fassade, sondern das ganze Gebäude scharf abgebildet wird. Ein Portraitfotograf wird vielleicht eher zu lichtstarken Objektiven greifen und die Blende weit öffnen, um das abgebildete Gesicht vom unscharfen Hintergrund abzuheben. Bei der Makrofotografie, wo es darum geht, kleine Gegenstände groß abzubilden, muß man sowieso damit leben, daß die Schärfentiefe nie ausreicht, denn leider ist es so, daß die Schärfentiefe mit zunehmendem Abbildungsmaßstab immer kleiner wird.


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    Tuning Scout Silber 2008



    Bergaufbremser


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  • | 20.03.2008 18:15

woooow das is wirklich spitze :applaus: :applaus: :applaus: leider hab ich keine kamera mit der ich das auch sooo gut umsetzten kann :(


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    Kennzeichen: KM
  • | 21.03.2008 15:00

So hab mir jetzt alles durchgelesen bzw. gleich genaustens studiert. Ich finde es wirklich sehr gut erklärt und verständlich.
Um mal einen Zusmmenhang zu schildern und zu testen ob ich es verstanden habe mal folgendes Beispiel:

Ort: AMI Leipzig
Zielobjekt: bewegliche Blechkisten

Ich kann sicher davon ausgehen das Studiolicht nicht der Lichtintensität von natürlichem Licht entspricht.

Heißt, ich brauche ein lichtstarkes Objektiv, mit relativ geringer Brennweite, oder? Die Brennweite sollte nicht zu klein ausfallen um einen größeren schärferen Bereich zu bekommen. Damit ich zudem den Verwacklungseffekt ausschalte sollte ich eine möglichst geringe Belichtungszeit erzielen. Diese erhalte ich zum einen durch höhere ISO-Werte und zum anderen durch eine weit offene Blende. Um das Bildrauschen in Grenzen zu halten sollte der ISO-Wert in dunklen Gefilden kaum angehoben werden. Ist das grob korrekt? :stupid:

Um Daten zu nennen die wohl vorerst nicht prüfbar sind aber zeigen ob ich in die richtige Richtung denke..... :
Distanz = ca. 5m
ISO = 100 max. 200
Brennweite = 25mm
Lichtstärke des Objektivs = 4
Blende = 4 oder 5,6
Fokus = mittig
Blitz = extern abgedreht

Ist anzunehmen das damit ein recht verwacklungsfreies, tiefenscharfes, gut belichtetes Bild entsteht? Muss ja nicht profi sein aber wenigstens die richtige Richtung? *g


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  • | 21.03.2008 15:43

Sehr interessante Informationen, :hut:

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  • | 21.03.2008 16:57

Hallo DG,

Du hast es schon ansatzweise verstanden ;) aber das kommt alles noch wenn du die Technik in den Händen hälst, denn Theorie ist was anderes als Praxis. Ich sitze auch oft am PC und denke dann, Mensch wieso hast du es nicht so und so gemacht :rolleyes:

Zu deinen Beispiel Zahlen:
ISO kannst du ruhig auf 400 oder 800 stellen, manche gehen sogar noch höher. Das Rauschen (Farb- und Helligkeitsrauschen) lässt sich mit moderner EBV gut reduzieren und sogar ausschalten.

Wenn es dir um die ausgestellten Autos geht, würde ich auf die Automesse ein Standartzoom- Objektiv welches die Brennweiten von 18mm bis min. 55mm wenn sogar darüber hinaus abdeckt mitnehmen.

Eine Anfangsblende von 2.8 ist hier wohl Gold wert, aber wenn wir im bezahlbaren Rahmen bleiben wollen ist Blende 4 auch nicht zu verachten!

Wenn du im Besitz eines externes Blitzes bist, kannst du wunderschön indirekt Blitzen. Somit erzielst du eine harmonischere Lichtstimmung ABER wenn du diesen externen Blitz verwendest, brauchst du auch nicht die ISO Werte zu erhöhen und auch nicht auf die Anfangsblende des Objektives zu schauen, denn der Blitz liefert dir ausreichend Licht!!!

Für Motive/Objekte die sich nicht bewegen- wäre der Gedanke an ein Stativ und einen Fernauslöser zu richten. Nur die vielen Messebesucher musst du überzeugen- nicht durchs Bild zu laufen :D

Hoffe geholfen zu haben.
Gruß
Peter


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  • | 21.03.2008 17:52

Jupp du hast mir geholfen.
Du spricht jedoch von Anfangsblende. Was sagt mir das?

Verstehe ich das richtig, das die Blende nur so nidrig sein kann wie das Objektiv Lichtstärke besitzt? Also Blende 2,8 wäre mit einem Objektiv Lichtstärke 4 nicht möglich, oder?

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  • | 21.03.2008 18:16

Du sagst es, die größt möglichste Blende (auch als Offenblende bezeichnet)gibt das Objektiv an. Ein Beispiel:

Standartzoom
18-55mm F4-5,6

Heißt: bei 18mm Brennweite hat das Objektiv die größt möglichste Blende von F4.0. Bei der Endbrennweite von 55mm besitzt das Objektiv eine größt mögliche Blende von F5.6!
Ab ca. 35mm geht die größt möglichste Blende von F4.0 auf F5.6 über. Dies ist aber Bauartbedingt und variiert leicht!

Teure Optiken zum Beispiel:
18-55mm F2.8
haben durchweg eine größt mögliche Blende von F2.8!!

Gruß
Peter


Zuletzt geändert 21.03.2008 18:19 von geloescht_gast. Insgesamt 1 mal.


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  • | 21.03.2008 21:36

Was jedoch zubeachten ist bei Menschen :

2 Personen nebeneinander und du fotografierst mit Blende 2,8 wird es schwer sein beide knackenscharf zu erwischen.
Besonders in Discotheken wenn du 2 Personen hast die du fotografierst z.b: mit Blende 2,8 und 1/10 als Zeit, Iso 800.
Dann wird einer von beiden unscharf bzw. wenn du in die mitte fokusierst werden beide nach außen hin unscharf. Dort wirst du nicht um mind. Blende 4,5 rumkommen und die Zeit auf 1/3 setzen.
Bei einem Menschen kannste die 2,8 fahren.

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  • | 29.03.2008 11:32

Im Zusammenhang:
Brennweite, Blende und Entfernung zum Obejkt- habe ich eine sehr schöne Seite gefunden (leider auf Englisch) aber sehr Informativ.

Besser könnte ich das auch nicht darstellen!

Der Kalkulator ist ebenfals sehr Hilfreich!

DOFMaster

Viel spaß damit.

Gruß
Peter

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  • | 10.04.2008 10:16

Aufgrund dessen, das ein Editieren der obigen Posts nicht mehr möglich ist, setzte ich ein Paar Beispielbilder hier einfach als `Nachtrag´ rein.

Zum Thema Blende ein Beispiel:

Dieses Bild ist mit Offenblende 2.8 im totalen Abbildunsgmaßstab 1:1 aufgenommen:
Name: Offenblende_28.jpg Größe: 1024x683 Dateigröße: 211523 Bytes

Der selbe Aufbau, nur mit Blende 16:
Name: Blende_16.jpg Größe: 1024x683 Dateigröße: 254173 Bytes

Gruß
Peter


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  • | 20.08.2008 02:51

Da ich nun auch auf den Zug "Digitale Fotografie" aufspringen will, habe ich diese interesante Seite im Web entdeckt!

http://www.puchner.org/index.html

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