Fahrbericht: CLS 350 CDI

Erst neulich durfte ich den SLS AMG fahren (Link) und
letzten Freitag (als Überbrückung, da meiner zum Assyst B war) dann den neuen CLS 350 CDI (265PS / 600Nm) in schwarz mit folgender Ausstattung:
- COMAND
- Leder schwarz
- Sitzheizung
- elektr. Rollo Heckscheibe
- Zierteile Esche schwarz
- PARKTRONIC
- Spurhalte-Assistent
- Totwinkel-Assistent
- Geschwindigkeitslimit-Assistent
- LED-Scheinwerfer mit intelligent light system
- Schiebedach
- u.v.m.








Zunächst zum Innenraum:
Die Verarbeitung ist erstklassig und die Haptik auf sehr hohem Niveau. Wer Mercedes kennt, findet sich direkt zu Recht. Die Bedienung ist selbsterklärend. Die Ledersessel sind äußerst bequem, das Lederlenkrad ist griffig. Anfangs etwas ungewohnt ist der Automatik-Wählhebel am Lenkrad, der jedoch dafür sorgt, dass in der Mittelkonsole reichlich Platz für Ablagefächer ist. Die Amaturen sind klar gegliedert und sehr gut ablesbar. Das neue Farbdisplay im Tacho ist sehr gut gelungen. Ein Highlight bei Nachtfahrten ist die Ambientebeleuchtung unter den Zierleisten. Sie ist in der Helligkeit (5 Stufen) und in der Farbe (organe/bläulich/weiß) einstellbar. Platz ist im Viersitzer genug vorhanden, lediglich beim Einstieg hinten sollte man den Kopf einziehen. Der Kofferraum ist ebenfalls ausreichend groß, hat nur leider keine ebene Ladefläche.










Der Motor:
Der V6 Diesel mit seinen 265PS und 600Nm hat in jeder Lebenslage ausreichend Leistung zur Verfügung. Laut Datenblatt vergehen 6,2 Sekunden für den Standardsprint auf 100km/h, erst bei 250km/h hat der Vortrieb einen Ende. Motorengeräusche dringen kaum in den Innenraum und auch Vibrationen sind dem 350 CDI fremd. Perfekt ist auch die Arbeit der 7G-TRONIC, die die Gänge sehr sauber verwaltet. Die Möglichkeit über die Schaltpaddles Einfluss zu nehmen ist überflüssig, das Getriebe hat stets den richtigen Gang vorgewählt. Sowohl das Eco-Programm als auch das Sport-Programm, also die beiden Getiebemodi, überzeugen. Erstklassig ist der Verbrauch, der ohne größere Mühe unter die 7l Marke geht, was in Anbetracht der Leistung und des Leergewichts (1735kg) ein sehr guter Wert ist.

Fahrverhalten:
Schon auf den ersten Metern wird klar, der CLS ist auf Komfort ausgelegt, die Lenkung leichtgängig, das Fahrwerk bügelt nahezu alles aus, was der Winter den Straßen angetan hat. Der CLS ist ein Gleiter, ein idealer Reisewagen. Die ganzen Assistenz-Systeme entlasten den Fahrer und sorgen für entspanntes Reisen auf höchstem Niveau. Die Lenkung ist insgesamt eher indirekt ausgelegt, auch hier wird deutlich, dass der CLS die Komfortkarte spielt. Wobei es auch die Wahl gibt, das Fahrwerk sportlich abzustimmen, was jedoch beim Testwagen nicht geordert wurde.

Das LED-Licht:
Nachts hatte ich die Gelegenheit, das LED-Licht zu testen. Das erste was einem auffällt sind die Farben: Gras ist grün, und nicht gräulich wie bei herkömmlichen Scheinwerfern (Halogen, Xenon). Die Lichtfarbe ist tageslichtähnlicher als Xenon. Die Ausleuchtung ist perfekt und sehr gleichmäßig. Die dynamische Anpassung sorgt für bestes Licht in jeder Situation. Abbiegelicht macht das Fahren im Ort angenehm, das Kurvenlicht ist über Land ideal. Die Ausleuchtung der Fahrbahn ist bei hohen Geschwindigkeiten sehr weit, bei langsameren Tempo wird mehr in die Breite ausgeleuchtet. Das Fernlichtassistent sorgt, wie ich es auch vom Xenon aus dem C207 her kenne, für angenehme Übergänge und blendet zuverlässig ab, wenn Verkehr kommt.
LED-Licht ist im Vergleich zum Xenon (auch mit Intelligent Light System) nochmals eine Steigerung, was ich eigentlich für unmöglich hielt.






Die Assistenzsystem:
Der Totwinkel-Assistent funktioniert einwandfrei. Befindet sich ein Fahrzeug neben dem CLS so wird ein Dreieck im Spiegel rot, blinke ich in diesem Moment zum Ausscheren, piepst das System und das Dreieck im Spiegel blinkt rot.

Der Spurhalte-Assistent funktioniert ebenfalls einwandfrei. Wenn das System die Spur erfasst hat wird das Symbol im Tacho anstatt bernstein grün, verlasse ich ohne zu Blinken die Spur, vibriert das Lenkrad dreimal.


Der Geschwindigkeitslimit-Assistent erfasst alle Schilder problemlos und zeigt sie kurz im Tacho an und dauerhaft auf dem Navibildschirm.



Fazit:
Der CLS 350 CDI ist ein idealer Reisewagen mit bärenstarkem V6-Diesel. Der Komfort ist überragend, die Verarbeitung erstklassig und die Assistenzsystem zahlreich. Der Verbrauch ist für ein Fahrzeug dieser Klasse ebenfalls sehr gut. Das einzige was ich mir gewünscht hätte, wäre ein größeres Navi-Display und eine etwas direktere Lenkung. Mit knapp 80.000€ ist der CLS jedoch leider kein Schnäppchen.

Zuletzt geändert 06.06.2011 11:26 von 0spr3y. Insgesamt 2 mal.

Kenne nur das Vorgängermodell als 320 CDI von diversen Überführungsfahrten. Ausstattung, Motor etc. fand ich recht gut, nur das Fahrverhalten hatte mich seinerzeit doch etwas enttäuscht, besonders im oberen Geschwindigkeitsbereich. Offensichtlich zu sehr komfortbetont ausgelegt. Es gab wenig Rückmeldung über den Straßenzustand und um die Mittellage fand ich ihn recht indifferent. Lange Autobahnstrecken mit Tempi über 200 machten keinen Spaß, weil man wirklich beide Hände brauchte; kann aber auch an der recht üppigen Bereifung gelegen haben. Zum Beispiel hat mich da ein direkt anschließend von Hamburg nach Nizza überführter Citroen C-6 deutlich mehr überzeugen können, der läßt sich auch bei 230 km/h ganz easy und sicher mit einer Hand fahren, ohne gleich jeder Rille nachzulaufen, obwohl auch recht heftig bereift. Deinem Bericht nacht scheint sich daran grundsätzlich nicht sehr viel geändert zu haben. Generell aber bis auf die Rückleuchten kein häßliches Auto!

Bin ehrlich gesagt kein Tempo über 160km/h gefahren, und da war der CLS sehr spurtreu, trotz 285ern auf der Hinterachse und 18" Bereifung. Also er lag sehr angenehm auf der Straße.

Joa ganz netter Bericht, aber weit ab meiner Realität

So nennt Mercedes die Inspektion. Assyst A ist die kleine, Assyst B ist die große, bei manchen gibts noch C, das ist dann riesige
Der Wagen errechnet, wann er zum Assyst will, d.h. die Intervalle sind flexibel.

Aso, das einfach Inspektion zu nennen wär ja auch eher Quatsch.

@ campino: Als Assyst kann man doch viel einfacher gleich mal paar Prozente draufschlagen!
Ist wie mit dem Hausmeister und dem facility manager