FAQ Carhifi
|
Da es hier immer wieder Einsteigerfragen gibt wollt ich euch mal ne kleine "FAQ" Spendieren - Vielleicht mag ein Moderator das ganze ja sogar anpinnen?
Zitat:
Schalldruck = Hubraum (Membranfläche x Hub)
Je kleiner die Membran desto mehr Hub muss der Woofer machen desto träger der Sub. Je größer die Membran desto schwerer ist sie desto träger der Sub. Je kleiner die Membran desto leichter die Membran desto schneller der Sub. Je größer die Membran umso weniger Hub muss die Membran machen desto schneller Sub. Man unterscheidet zwischen 4 im Carhifi genutzten Bauformen: 1. Geschlossenes Gehäuse Das einfachste Gehäuse, eine einfache Kiste mit nem Loch wo der Woofer reinkommt – könnte man meinen. Stimmt (fast). Die Kiste sollte wirklich GESCHLOSSEN sein. D.h. Dicht. Und das Volumen muss auf den Woofer passen. Vorteile: ziemlich linearer Frequenzgang, einfach zu bauen, kleinstes Volumen 2. Bassreflexgehäuse Eine Kiste in die ein Rohr eingesetzt ist. Bis auf dieses Rohr sollte auch diese Kiste dicht sein, über die Rohrlänge kann die Kiste „getunt“ also aufs Auto angepasst werden. Vorteile: Mehr Wirkungsgrad Nachteile: Größer, komplizierter zu bauen, komplizierter abzustimmen 3. Bandpassgehäuse Eine Kombination aus entweder einem geschlossenem und einem Bassreflex-Gehäuse oder 2 Bassreflexgehäusen. Vorteile: Sehr großer Wirkungsgrad Nachteile: Gruppenlaufzeit weicht ab (Woofer spielt „verzögert), kompliziert zu bauen, riesige Gehäuse, nur definierter Frequenzbereich. 4. Die Bassrolle. Bitte Finger weg, die Dinger werden aus Presspappe gefertigt und KLINGEN einfach nicht, dröhnen nur. Welches ist das richtige Gehäuse für mich? Das hängt immer vom Woofer ab, zur Gehäuseberechnung kann ich folgenden Link empfehlen: http://www.epicenter.de/allgemeine-infos-inhalte-147/lautsprecher-inhalte-26/190-anleitung-lautsprecherbox-berechnung-mit-winisd.html Kabel: Gerne unterschätzt bei der Berechnung. Ihr benötigt ein Kabelset und Lautsprecherkabel. Wichtig: Es werden z.Z. leider vermehrt Kabel angeboten die aus CCA-Kupfer sind. Diese sind günstiger als die „normalen“ – haben aber einen bedeutend höheren Eigenwiderstand und sollten daher imho vermieden werden. Achtet also auf OFC-Qualität! Die Dimensionierung des Stromkabels: http://noiasca.rothschopf.net/deutsch/dkabelquerschnitt.html Um Luft nach „oben“ zu haben würde ich immer etwas dicker verlegen… d.h. wird 16er vorgeschlagen nehmt 25er, dann könnt ihr aufrüsten ohne gleich neues kabel verlegen zu müssen. Ihr solltet auch bedenken, dass eure Endstufe selten am Limit arbeiten wird. Meine 3 Endstufen (insg. Über 200A Absicherung) haben laut Messung bei voller Lautstärke ca. 60A über die Ladeleitung gezogen (hab allerdings auch ne Zusatzbatt drin). Lautsprecherkabel sollten min. 1,5mm² haben, beim TMT dürfens auch gerne 2,5mm² sein. Subwoofer sollten 4 oder 6mm² kriegen. So ein 35mm² Kabelset kostet ca. 50€, 20mm² liegt um 35€ rum, kleiner würde ich nicht verlegen. Achso: Euer Kabelset sollte eine ANL-Sicherung mit passendem Halter haben. AGU-Glassicherungen haben einen hohen Eigenwiderstand und die unangenehme Eigenschaft zu brechen und für Wackelkontakte zu sorgen. Einbaumaterial Ebenfalls gerne unterschätzt, hier mal ein paar dinge die es sein könnten:
Der Kondensator ist ein Ladungsspeicher, d.h. er Speichert den Strom in „Reinform“. Während in einer Batterie die Energie chemisch gespeichert ist und umgewandelt werden muss steht sie beim Kondensator direkt bereit. Damit lassen sich Spannungsspitzen bzw Einbrüche glätten. Der Kondensator ist KEINE 2. Batterie, d.h. er ermöglicht es euch nicht im Stand länger Musik zu hören und er ist beim ersten Bassschlag leer und muss dann geladen werden => ein zusätzlicher Verbraucher. Einbautipps: Nun wurde fleißig gekauft – es kann losgehen. Zunächst einmal ziehen wir das Stromkabel von der Batterie in den Kofferraum. Hierbei bitte beachten: maximal 30cm nach der Batterie MUSS eine Sicherung eingebaut werden – dies schreiben die Versicherungen vor! Baut den Sicherungshalter schon mal an – lasst aber die Sicherung raus, diese kommt erst ganz zum Schluss rein. Solltet ihr nicht die Möglichkeit haben Kabelschuhe in dieser Größenordnung vernünftig zu pressen schaut am besten kurz damit beim örtlichen Elektriker vorbei… ist immer besser als irgendwelche gepfuschten Kabelschuhe die meistens eh nicht richtig halten. Sucht euch einen Stopfen der in den Innenraum führt, schneidet ihn an, führt das Kabel durch und dichtet ihn danach mit Montagekleber oder Dichtmasse ab Durch den Schweller geht’s nach hinten weiter, sucht euch einen Scheuerfreien weg. Das Massekabel könnt ihr meist am besten am Gurtschloss befestigen, dort ist das Blech dick und bietet genügen Kontaktfläche. Mit einem groben Schmiergelpapier wird das Blech von Lack befreit… wenn ihr euch wegen Rost sorgen macht sprüht nachher etwas WD-40 drüber wenn der Kabelschuh drauf ist. Vergesst nicht auch die Masseverbindung an der Batterie auf diesem Wege zu verstärken, zudem kann es bei manchen Fahrzeugen sinnvoll sein die Ladeleitung vom Generator zur Batterie ebenfalls zu verstärken. Lautsprecherkabel und Cinchkabel werden grundsätzlich auf der anderen Seite des Fahrzeuges verlegt, bzw bei manchen Fahrzeugen ist es besser das Cinchkabel am Mitteltunnel entlang zu führen (Störungen). Macht euch dort am besten nach Erfahrungen in einem Marken/Modellspezifischen Forum schlau. Befestigung der Endstufe(n): Die Verstärker sollten NIEMALS einfach ins Blech geschraubt werden. Sie können sich dann über das Gehäuse und die Verschraubung Nebenmasse ziehen, was zu Störgeräuschen führt. Also ab auf ein Brett und dieses dann festschrauben oder Kleben. Achtet darauf wo ihr bohrt / schraubt. Ihr wäret nicht die ersten die in den Tank oder ein unterm Wagen befindliches Kabel oder Reserverad bohren. Befestigung der Lautsprecher in der Tür: Wie Eingangs bereits erwähnt, sollten die Tiefmitteltöner FEST mit dem Türvolumen verbunden werden. Dafür gibt es häufig Fahrzeugspezifische Einbauringe aus Kunststoff. Diese sind aber leider nur mangelhaft dazu geeignet… also ist nacharbeiten angesagt. Entweder man baut sich eigene Ringe aus MDF (unbedingt lackieren) oder Multiplex oder verwendet diese Kunststoffringe und bearbeitet sie. Dazu werden sie mit Dichtmasse angeklebt, dann verschraubt und zu guter letzt mit GFK oder ALU-Spachtel an die Tür angespachtelt. Der Spachtel dämpft die Schwingungen und sorgt somit für optimale Verhältnisse. Die Hochtöner Die Ausrichtung der Hochtöner ist entscheidend, daher solltet ihr, nachdem Radio, Verstärker und TMTs drin sind die HTs einmal fliegend verdrahten, mit Knete befestigen und diverse Winkel und Positionen durchprobieren, bis der Klang euch am besten gefällt. Erfahrungsgemäß klingt je nach HT eine direkte Ausrichtung (rechts auf rechte Ohr, links aufs linke) oder eine mittige Ausrichtung (beide HTs zeigen auf einen Punkt am Fahrzeugdach, etwas hinterm Fahrer) am besten. Fahrt ruhig ein paar Tage mit dieser Einstellung rum, ob sie euch WIRKLICH gefällt. Die meisten HTs kommen mit Einbauringen. Habt ihr EURE Position gefunden klebt diesen Ring mit etwas Heißkleber fest. Nun formt ihr euch aus Pappestücken die Verbindung zwischen A-Säule bzw Spiegeldreieck und dann streicht ihr mit GFK-Spachtel darüber. Zum glätten des Spachtels benutzt einen mit Verdünnung getränkten Pinsel, das spart viel Schleifarbeit. ´ Das solls jetzt erstmal gewesen sein… hab noch n bisschen was zur Dämmung und zum Aufrüsten von Serienanlagen, aber das kriegt nen eigenen Post Zuletzt geändert 27.02.2010 19:19 von PrivateDemon. Insgesamt 7 mal. |
|
|
|
Ein wirklich schöner Beitrag. Ich denke der wird dem einen oder anderen sehr hilfreich sein. Thema ist festgemacht - somit fällt es hoffentlich eher auf und manche Frage wird so bereits beantwortet. |
|
|
|
Danke dir!
Zuletzt geändert 27.02.2010 13:49 von cherry. Insgesamt 1 mal. |
|
|
|
Und weiter gehts:
|
|
|
|
Nun wie angekündigt das große Thema "Dämmung".
|
|
|
|
Aufbesserung von Serienanlagen
Punkt 3 ist recht einfach zu verstehen: Das Radio ballert sämtliche Frequenzen ab 20hz auf den Lautsprecher, dieser hat aber einen effektiven nutzbereich der erst bei ca. 60hz beginnt. Der Lautsprecher macht also nun für die "bässe" (die er garnicht wiedergeben kann) unglaublich viel Hub, er beginnt also bei geringer Lautstärke bereits zu verzerren. Wer nun einfach andere Lautsprecher nimmt, hat das Problem das die "Nachrüst"-Lautsprecher einen geringeren Wirkungsgrad haben. Das ganze wird zwar Klarer - aber auch leiser. Die Lösung ist also klar: Verstärker und Türen Dämmen. Mit dem Verstärker kann man die beiden Probleme "unzureichende Leistung" und "uneingeschränkter Frequenzbereich" i.d.R. lösen, da die meisten Verstärker über eingebaute Frequenzweichen verfügen. Wenn garkein Verstärker rein soll dann achtet auf möglichst hohen Wirkungsgrad und baut evtl ne kleine Passive Weiche (HP, 60HZ) Adaption eines Verstärkers an die originale HU Grade in Zeiten von vollintegrierten HUs stellt sich immer wieder die Frage: Wie kann ich meinen Verstärker an ein Radio anbinden, das nicht Cinchausgänge verfügt. Hierfür gibt es 3 Möglichkeiten, die sich in der Preisklasse und Klangqualität unterscheiden. 1. High-Low-Adapter Preis: 8-200€ Ausstattung: Einfache 2-Kanal Adapter mit Pegelregler (gain) Teurere mit mehr Kanälen, Remote-Generierung, Summensignalbildung usw Klanglich nichts "weltbewegendes" - sehr günstige Modelle können auch Störungen verursachen. 2. Verstärker mit High-Level in Preis: je nach verstärker. Auch die Verstärker hat die Zeichen der Zeit erkannt und setzt wieder vermehrt auf Verstärker, die einen Hochlevel Eingang haben. Diese können STATT eines Lautsprecherpaares an das Radio angeschlossen werden. Klanglich eine gute Lösung, kann nur Probleme geben wenn das Radio von sich aus den Frequenzgang verzerrt (Mercedes Command). 3. Prozessor Preis: ab 350€ bis xxxx€ Prozessoren sind DIE Lösung für SQ-ler. Für die ersten Fahrzeuge gibts inzwischen schon Fahrzeugspezifische mit Kabelsatz usw. Sie bieten Equalizer, Laufzeitkorrektur, Frequenzweichen, Phasenregler, Summensignalbildung - alles was das Herz eines wahren Klangfuzzis höherschlagen lässt. Dafür kosten sie auch ihr Geld... Audison BitOne derzeit ab ca. 500€ zu haben. Hört sich teuer an - aber wenn man bedenkt, das ein Radio das ähnliche Qualitäten hat ebenso teuer ist und die Originale HU behalten werden kann ist das denke ich gerechtfertigt. Zum Anschließen eines der genannten Komponenten ohne am Kabelbaum herumwerkeln zu müssen empfehle ich einen ISO-Stecker, diese gibts einzeln zu kaufen. Wenn eine Endstufe an das Serienfrontsystem angeschlossen werden soll gibts auch ISO-Buchsen, also das gegenstück zum Fahrzeugseitigen Stecker einzeln. So lassen sich solche "anschlussprobleme" sauber und ohne Pfusch lösen. Wenn ein anderes Frontsystem eingebaut wird sollten schon neue Kabel gezogen werden, um die Frequenzweiche ordentlich einzubinden. Zuletzt geändert 27.02.2010 16:12 von PrivateDemon. Insgesamt 3 mal. |
|
|
|
Das Einstellen
Zuletzt geändert 27.02.2010 16:35 von PrivateDemon. Insgesamt 1 mal. |
|
|
|
PD ... das is ja mal eine absolut geile Arbeit, die du hier abgeliefert hast !!
|
|
|
|
Ich beantworte gerne Fragen, ich finde es nur sinnvoller Fragen einmal ausführlich zu beantworten (notfalls bevor sie gestellt werden xD) als 50 mal in verkürzter form ^^
|
|
|
|
Danke für diesen Beitrag. So etwas habe ich benötigt. Konnte dank deiner Beschreibung einen Fehler wieder ausbessern. Habe mir die Werkstatt nun gespart.
|
|
|