Ford Escort MK 1


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  • | 21.08.2008 19:35

Ford Escort

Der Ford Escort ist ein in Europa von 1968 bis 2000 produziertes Modell der Kompaktklasse bzw. der unteren Mittelklasse von Ford. Nachfolger wurde ab 1998 der Ford Focus. Auf der Plattform des Escort wurde von 1983 bis 1993 das Stufenheckmodell Ford Orion hergestellt. Der Escort war gemessen an den Zulassungsstatistiken im europäischen Vergleich eines der meist verkauften Autos.

Daneben gab es von 1981 bis 2002 auch einen amerikanischen Escort, der anfangs zwar mit dem europäischen Modell verwandt war, später aber auf der Plattform des Mazda 323 basierte.

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Modellpalette

Der Escort war das erste Auto, das die deutschen und die britischen Ford-Werke gemeinsam auf beide Märkte brachten. Hauptkonkurrenten des Escorts waren der VW Golf (ab 1974) und der Opel Kadett bzw. der Vauxhall Viva in Großbritannien.

Ford Escort ’68 (Mk I)
Ford
Escort (1. Generation)
Hersteller: Ford Motor Company
Produktionszeitraum: Januar 1968–November 1974
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine (2/4 Türen), Kombi (3 Türen)
Motoren: 1,1 l-OHV-R4, 29–35 kW
1,3 l-OHV-R4, 35–53 kW
2,0 l-OHC-R4, 74 kW
Länge: 3.978–4.070 mm
Breite: 1.565–1.572 mm
Höhe: 1.391–1.425 mm
Radstand: 2.400 mm
Leergewicht: 825–900 kg
Vorgängermodell: Ford Anglia
Nachfolgemodell: Ford Escort ’75
Ford Escort ’68
Ford Escort ’68

Der von den britischen Ford-Werken entwickelte erste Escort mit seinem charakteristischen Kühlergrill (auch „Hundeknochen“ genannt) wurde ab dem 17. November 1967 im britischen Halewood produziert. Anfang Januar 1968 wurde der Escort in Marokko der Presse vorgestellt. Wenige Tage später fand die offizielle Präsentation anlässlich des Brüsseler Autosalons statt. Die Verkaufszahlen übertrafen die optimistischen Erwartungen des Herstellers bereits nach zwei Monaten um 30 %. Nach weniger als fünf Monaten seit der Vorstellung läuft am 4. Juni 1968 bereits der 100.000 Escort in Halewood vom Band.

Die Technik orientierte sich am Vorgängermodell Ford Anglia. Als Kombivariante „Turnier“ konnte sich der Mk I mit einer an den Nachfolger Mk II angelehnten Frontpartie bis 1980 im Verkaufsprogramm halten. Der als „Käfer-Killer“ konzipierte Escort blieb in Deutschland hinter den erwarteten Stückzahlen zurück, war aber insbesondere in Großbritannien sehr populär.
Ford Escort RS1600
Ford Escort RS1600

1973 kam in Westdeutschland der RS2000 als Topmodell hinzu. Erkennbar war der RS2000 an der auffälligen zweifarbigen Lackierung und den verbreiterten Radläufen vorn. Mit 100 PS war der leichte Escort mehr als ausreichend motorisiert, daraus resultierten viele Erfolge im Motorsport. Weit erfolgreicher im internationalen Autosport-Geschehen waren allerdings der britische Escort TwinCam und sein Nachfolger, der RS1600 mit Cosworth BDA-16V-Motor. Mit dieser Motorisierung konnte der RS1600 neben der Rallycross-Europameisterschaft 1973 im selben Jahr auch den Finnland-Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft und einige Läufe zur Deutschen Rennsport-Meisterschaft gewinnen.

Karosserie

Der Escort wurde von seinen Entwicklern als erwachsener Kleinwagen mit selbsttragender Ganzstahl-Karosserie konzipiert. Neben der Limousine (zwei- und viertürig) gibt es eine Kombiversion und einen Kastenwagen. Das Volumen des Kofferraumes beträgt 270 Liter. Der Kombi (bei Ford „Turnier“) hat eine Ladefläche von maximal 1,53 m³.

Fahrwerk

Das Fahrwerk des Escort ist denkbar einfach gehalten. Die Vorderräder sind an McPherson-Federbeinen und Querlenkern aufgehängt - längs wurden die Vorderräder bei der ersten englischen Escort-Baureihe von Schubstreben geführt. Bei Fahrzeugen aus deutscher Produktion wurde dafür ein Querstabilisator verwendet. Diese Radführung wurde später auch für die englischen Modelle übernommen.

Die starre Hinterachse wurde anfangs ausschließlich an Halbelliptikfedern geführt und mit schräg stehenden Stoßdämpfern versehen. Im Laufe der Modellpflege erhielt die Hinterachse später zusätzliche Längslenker.

Bremsen

Bei Modelleinführung wurden die 1.100er-Modelle mit Trommelbremsen an allen vier Rädern ausgerüstet. Die 1.300er-Modelle hatten vorne Scheibenbremsen, Trommelbremsen an den Hinterrädern und einen Bremskraftverstärker.

Motoren

Die Escort-Motoren wurden aus den englischen Anglias und Cortinas übernommen. Es sind Vierzylinder-Viertakt-Motoren mit fünffach gelagerter Kurbelwelle. Die hängenden Ventile werden über Stößelstangen und Kipphebel betätigt. Alle Motoren haben die gleiche Bohrung von 80,98 mm. Verschieden große Hubräume werden durch den Einbau verschiedener Kurbelwellen erreicht.

Kraftübertragung

Alle Escort I sind serienmäßig mit einem exakt schaltbaren, vollsynchronisiertem Vierganggetriebe ausgerüstet. Gegen Aufpreis (Anfangs 799,20 DM) ist ein Dreigang-Automatikgetriebe erhältlich.

Die Kraftübertragung vom Getriebe zur Hinterachse erfolgt, bei den 1.100er-Modellen, durch eine einteilige Kardanwelle. Bei den 1.300ern und später beim 2.000er ist sie zweiteilig.


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  • | 24.09.2008 10:25

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Dem zunehmenden Wandel auf dem europäischen Markt Ende der sechziger Jahre kommt Ford gleich mit zwei Neuentwicklungen entgegen. Im August 1968 präsentiert das Unternehmen unter dem Motto "Familienwagen und sportlicher Flitzer" die erste, bis 1974 gebaute Escort-Generation. Ihr schmaler Kühlergrill, der in die Scheinwerfer mündet, bringt ihr später den Beinamen "Hundeknochen" ein.
Streng genommen ist es gar nicht der erste Escort, denn schon in den frühen fünfziger Jahren debütierte in England ein Kleinlieferwagen mit gleichem Namen.

Als in England entwickelter Nachfolger für das dortige Modell 'Anglia', wurde der Escort auch in zu den Ford-Werke AG zählenden Werken Genk/Belgien und Saarlouis gebaut. Europaweit war er das bisher erfolgreichste Modell, in Deutschland ersetzte er teilweise den glücklosen P6, konnte sich jedoch gegen die Konkurrenz nur schwer behaupten. Das lag zum einen an der pummeligen Form und der simplen Technik sowie unkomfortablen Straßenlage mit den hinteren Blattfedern. Auch die merkwürdige Modellpolitik trug ihren Teil dazu bei; so waren zuerst weder heizbare Heckscheibe noch Schiebedach lieferbar.

Einmal in seinem Leben war der Escort eine Art Gesamtkunstwerk, und Menschen mit modischen Schlaghosen und Polyacryl-Pullovern rissen sich darum, einen Platz hinter seinem Dreispeichen-Lenkrad zu ergattern.
Es war in Köln, im Oktober 1971, als HA Schult für seine Aktion "Die Stadtstraße / Der Schlüssel steckt" drei orangerote Escort-Viertürer in der Innenstadt platzierte. "Drei Autos. Blutorange farbene Signale in städtischer Landschaft. Steigen Sie ein. Der Schlüssel steckt", schrieb der Meister damals auf Plakate und Handzettel. Er ließ Funkgeräte einbauen, drei Psychologen auf den Rücksitzen Platz nehmen und wartete in einer improvisierten Leitstelle auf den Dialog mit den Freifahrern.
Dumm nur, daß manche gar nicht reden wollten. Einer benutzte die Motorhaube als Trampolin, ein Zweiter kachelte mit Tempo 100 durch die nächtliche Domstadt. Ein Dritter bat den Psychologen auszusteigen - und versuchte, den Escort im Rhein zu versenken.

Das Motoren Menü ist vielfältig: Es umfasst zwei 1,1 Liter Vierzylinder Antriebe mit 40 und 45, sowie drei 1,3 Liter Motoren mit 48, 52 und 64 PS. Der Escort Sport und GT kommen mit 72PS aus 1,3 Liter Hubraum daher. Drehzahlmesser, Sportlenkrad, 185SR13 Reifen und eine mattschwarze Motorhaube unterstreichen den sportiven Auftritt.

Die Engländer zeigten schon früh, dass zwei Seelen in dem pummeligen Escort schlummerten: eine kreuzbrave Familienkutsche und ein heißes Sportgerät mit schier unermesslichen Kraftreserven. Motorsportversionen in England gab es schon auf Basis des Vorläufers Cortina, wo erfolgreich mit Lotus zusammen gearbeitet wurde. 1967 kam man in Boreham (dem Sitz von Ford Motorsport in England) auf die Idee den Motor, das Getriebe und die Bremsen des Lotus Cortina in den neuen Escort zu implantieren. Das Ganze paßte nicht auf Anhieb, unter anderem mußte die Batterie in den Kofferraum wandern. Mit den zwei obenliegenden Nockenwellen und den Vergasern konnte man den Motor nur leicht gekippt unter die Haube quetschen. Die ersten 25 Exemplare entstanden in Boreham bis die Serienfertigung nach Halewood verlagert wurde. An der Vorderachse wurden die Schubstreben durch Querlenker ersetzt, Federn und Stoßdämpfer paßte man an die höhere Leistung an. Bremsen, Getriebe und Hinterachse wurden genauso vom Cortina übernommen wie die 5,5J13" Stahlfelgen mit 165er Reifen. Deshalb mußten die Radausschnitte vergrößert werden. Die Stoßstange wurde durch zwei kleine Ecken ersetzt. Runde Scheinwerfer gab es erst ab Mitte 1969.
Der sog. 'Twin Cam' war ein großer Erfolg u.a. gewann Roger Clark im Sommer 1968 die Irland Rallye. Verkauft wurde der 'Twin Cam' 1968-71 über besondere RS Händler in England, bei uns war er nicht erhältlich. Es wurde Ford schnell deutlich das man einen eigenen Motor für Rennzwecke brauchte, das war die Geburt des BDA und des RS1600.
Die Twin Cams sammelten weiter Pokal auf Pokal, auch bei Tourenwagenrennen: Tradition verpflichtet. Als die letzten TC vom Band liefen, setzte Ford noch eins drauf - das Cosworth-BDATriebwerk nämlich, das ab 1970 die englischen Ford Escort RS 1600 beseelte und für die Zukunft hoffen ließ.

Der Mk.I RS1600 (RS für "Rallye-Sport") wurde vom bei Cosworth entwickelten 'BDA' Motor angetrieben. Mike Costin und Keith Duckworth, die Gründer von Cosworth, wurden von Ford beauftragt den 'BDA' zu bauen, ursprünglich für den Capri. Dann wurde entschieden den Lotus Motor im Escort durch den BDA zu ersetzten. Der neue Wagen wurde RS1600 getauft, abgesehen vom 16 Ventil Querstrom Kopf war er aber sonst baugleich mit dem Twin Cam. In Straßenausführung leistet er 120 PS bei 6500 U/min, zehn PS mehr als der Twin Cam. Der Höchstgeschwindigkeit wurde bei 180 km/h ein frühes Ende bereitet. Nicht wegen fehlender Leistung, sondern durch den Drehzahlbegrenzer des Lucas-Verteilers. Ursprünglich sollten eintausend Fahrzeuge gebaut werden, doch es wurden nur um die 900. Der Hubraum des BDA beträgt nominell 1.699 ccm, aber mit maximalem Kurbelwellen Hub wurden es 1.701 ccm und so landete man in der zwei Liter Klasse. Das Reglement erlaubte demnach ein weiteres Aufstocken auf bis zu zwei Litern und so wuchs der Hubraum für den Rennsport auf 1.975 ccm, bevor er 1972 vom zwei Liter Alu Motor ersetzt wurde. Außerdem wurde der BDA aufgebohrt noch im Mk.II Escort RS1800 verbaut.
Die ersten RS1600 wurden in Halewood neben den letzten Twin Cam montiert, bis deren Produktion im Mai 1971 eingestellt wurde. Der Escort wurde in den Jahren 1973 und 1974 erfolgreich in der deutschen Rennsportmeisterschaft und der Tourenwagen-EM eingesetzt.

Zeitgleich mit den starken BDA-Wettbewerbswagen - die zivile Version war wie beim TC für den normalen Straßenverkehr mächtig abgespeckt worden - tauchte 1970 ein zahmer Verwandter auf den Britischen Inseln auf: Der Mexiko MK1, der auch in die Schweiz exportiert wurde. Um den Wagen alltagstauglicher und günstiger zu machen entschied Ford sich zur Entwicklung des Mk.I Escort Mexico. Ohne den komplizierten Ventiltrieb das BDA konnte man Kosten sparen und dennoch genügend Leistung haben, also wählte man den 1,6 Liter Kent Stoßstangen Motor mit nur acht Ventilen als Basis. Noch während dessen Planung gewann Hannu Mikkola mit einem ähnlichen Fahrzeug den Marathon Welt Cup von London nach Mexico im Mai 1970. Ford nutzte diesen Erfolg und präsentierte den Escort Mexico im November 1970 in England, wo er sofort ein Erfolg wurde. Und während die Eidgenossen die westlichen Alpen mit TCs, RS 1600 und eben jenen Mexico unsicher machten, schmorten die deutschsprachigen Möchtegernsauser nördlich der eidgenössischen Grenze noch immer im eigenen GT-Saft. Da half auch kein Escort Sport mit immerhin acht Mehr-PS, der sich ab 1971 zum sportlichen Bruder aus Köln gesellte. Ob solche Stärke wirklich besonnen machte, wie die Werbung versprach?

1973 gab es schließlich die "Alternative zum Alltäglichen" - exklusiv bei ausgesuchten Ford-Rallye-Sport-Händlern der Republik: den Ford Escort RS 2000. Der Escort RS2000 (Werbetext: "Der Kleine mit dem großen Herzen") wurde 1973 vorgestellt und bis 1974 gebaut. Die ersten 2.000 Wagen wurden aus England importiert, ab November 1973 erfolgte die Produktion von etwa 2.000 weiteren Wagen in Saarlouis. Der Zweiliter Motor besitzt eine obenliegende Nockenwelle und entwickelt eine Leistung von 100 PS bei 5750 U/min. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h. Um in die Escort Karosserie zu passen erhielt der Motor einen elektrischen Lüfter, eine neue Alu-Ölwanne und eine neue Alu-Getriebeglocke. Von den normalen Escorts unterschied sich der RS2000 durch ein verstärktes Fahrwerk, eine tiefergelegte Karosserie, negativen Sturz an den Vorderrädern, Cortina Getriebe und Hinterachse, verstärkte Bodengruppe und Längsträger und die Cortina Bremsanlage. Gegenüber dem RS1600, mit dem Karosserie und Fahrwerk des RS2000 fast identisch waren, erhielt er noch verstärkte Spiralfedern an der Vorderachse und kleinere Bremstrommeln an der Hinterachse. Des Weiteren kennzeichnen ihn Kotflügelverbreiterungen und Sportfelgen. Charakteristisch auch die kleinen Stoßstangen Ecken, Zusatzinstrumente und die weiße Lackierung mit den blauen Streifen. In rund neun Sekunden katapultierte das weiße Geschoss mit den blauen Sportstreifen seinen Fahrer in den schwarzen Recaro-Sitzen, die sportbehandschuhten Hände fest das kleine RS-Lenkrad haltend, von 0 auf 100 Sachen! Und wem das noch zu untertourig war, der konnte aufrüsten. Zwar durften es keine 275 muntere Pferdchen sein, wie sie der Gruppe-2-BDA-Escort mit Alu-Block springen ließ, aber mit immerhin 133 PS aus dem Ford-Tuning-Kit durfte ein Privat-Fahrer schon bei der Gruppe 1 kräftig mitmischen.

Ob selbstgetunter Hundeknochen oder fertiger Wooding-Escort, dezentes, straßentaugliches Zakowski-Tuning oder ein Escort Sport Black Label aus der Ford-eigenen RS-Schmiede - die Zähne zeigte der Biedermann im Wolfspelz allemal. Dafür sorgten schon 235er "Schlappen" auf BBS-Felgen und ein tiefergelegtes Fahrwerk, natürlich mit dem Segen des TÜV - und der Ford-Werke. Der Escort-Stern war am Sporthimmel aufgegangen.

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